Köln. 47 Prozent der Bundesbürger haben keine private Unfallversicherung. Das hat eine im März dieses Jahres durchgeführte Befragung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der Gothaer Versicherung ergeben. Danach kennen weitere 30 Prozent ihre Invaliditätssumme nicht oder haben lediglich eine Summe bis 50.000 Euro vereinbart. Bei einer dauerhaften Unfallfolge wird der Grad der Invalidität festgestellt, aufgrund dessen der Versicherer einen Teil oder die gesamte Invaliditätssumme zahlt.
Es fällt auf, dass der Anteil der Befragten unter 30, die das Unfallrisiko nicht abgesichert haben, mit über 61 Prozent verhältnismäßig hoch ist. Bei Auszubildenden sind es sogar mehr als 70 Prozent. „Das sind erschreckende Werte. Denn gerade Berufseinsteiger haben bei Freizeitunfällen noch keinen Schutz durch die Erwerbsunfähigkeitsversicherung“, wie Ralf Mertke, Unfallexperte der Gothaer, erläutert.
Je größer der Ort, desto weniger Unfallversicherte
Besonders in der Stadt verzichten demnach viele Menschen auf den Unfallschutz. Bewohner von Städten bis 100.000 Einwohner verneinen den Besitz einer Unfallpolice laut der Studie zu rund 40 Prozent, wohingegen Bewohner von Städten mit mehr Einwohnern zu annähernd 60 Prozent auf die Unfallversicherung verzichten. „Zwar sinkt statistisch gesehen die Schadenhäufigkeit mit der Zunahme der Bevölkerungsdichte, dennoch lauern natürlich auch in der Stadt erhebliche Unfallgefahren“, sagt Mertke.
Glaubt man dem Versicherungsexperten, haben auch Bildung und Geldbeutel entscheidenden Einfluss auf den Abschluss einer Unfallpolice. Legt man die Bildung der Befragten zugrunde, sind finanzkräftige Hochschulabsolventen der Umfrage zufolge ungefähr doppelt so häufig unfallversichert wie der Rest der Bevölkerung. (ag)
Nur jeder zweite Deutsche ist unfallversichert
Laut einer Studie im Auftrag der Gothaer Versicherung verzichten vor allem Auszubildende darauf, ihr privates Unfallrisiko abzusichern