Den Bosch. Farm Trans aus den Niederlanden muss seinen polnischen Lkw-Fahrern, die in den Niederlanden eingesetzt werden, niederländische Löhne bezahlen. Das entschied ein Gericht in Den Bosch und gab damit einer Klage der Gewerkschaft FNV Recht. Noch in erster Instanz war FNV mit seiner Klage vor Gericht gescheitert.
Farm Trans aus Zevenbergen nordwestlich von Breda besitzt in Polen eine Tochterfirma in Lębork westlich von Danzig. Von dort leiht sich Farm Trans Lkw-Fahrer für Transporte in den Niederlanden und den Nachbarländern aus. FNV hatte bemängelt, dass der Logistikdienstleister diesen polnischen Fahrern nur ein Grundgehalt von 400 bis 500 Euro pro Monat plus Essensvergütung bezahle. Laut niederländischem Tariflohn müssten die Fahrer rund 1000 Euro mehr im Monat erhalten. Das Gericht in Den Bosch folgte der Argumentation der Gewerkschaft. Wenn Farm Trans sich weigert, den Beschluss umzusetzen, droht ein Bußgeld von 5000 Euro pro Tag und betroffenem Fahrer.
Noch vor kurzem hatte FNV einen ähnlichen Fall gegen das Transportunternehmen Vos Transport aus Deventer verloren. Das Gericht in Arnhem-Leeuwarden sah die Forderung der Gewerkschaft nicht ausreichend begründet, warum Vos Fahrern aus osteuropäischen Tochterunternehmen bei Einsätzen in den Niederlanden niederländische Löhne zahlen solle.
FNV führt seit über einem Jahr eine Art Kampagne gegen niederländische Transportunternehmen, die ausländische Fahrer besonders aus Osteuropa zu Dumpinglöhnen beschäftigen. Die Gewerkschaft unterstützt damit die europäische Bürgerbewegung Fair Transport Europe, die vom europäischen Transportgewerkschaftsbund ETF und dem internationalen Transportgewerkschaftsbund ITF gesponsort wird. (kw)
Gericht: Polnische Fahrer müssen niederländische Löhne erhalten
Die niederländische Gewerkschaft FNV hatte gegen die Firma Farm Trans geklagt und in zweiter Instanz Recht bekommen.