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Unternehmer tricksen mit Transportern belgische Lkw-Maut aus

04.05.2016 16:08 Uhr
Unternehmer tricksen mit Transportern belgische Lkw-Maut aus
Die neue kilometerabhängige Lkw-Maut in Belgien
© Foto: Viapass

Um die neue Maut zu umgehen, laden Unternehmen vor der belgischen Grenze Güter von Lkw auf Kleintransporter um. Unterdessen kommt es zu weiteren Protesten.

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Brüssel. Der belgische Branchenverband UPTR hatte davor gewarnt, jetzt scheint es nach Augenzeugenberichten dazu zu kommen: Lkw-Unternehmen laden Güter aus ihren Lkw vor der belgischen Grenze auf Kleintransporter um, um die neue kilometerabhängige Lkw-Maut in Belgien nicht bezahlen zu müssen. Das berichtet die belgische Tageszeitung „La Dernière Heure“. Mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen sind Kleintransporter nicht von der Maut betroffen.

Mehrere Transportunternehmen hatten diese Praxis vor Einführung der neuen Maut am 1. April angekündigt. Der Verband UPTR, der vor kurzem mit einer Klage gegen die neue Maut vor Gericht gescheitert war, empört sich gegen diese Art des Protests und prangert fehlende Kontrollen an. „Lkw werden jetzt kontrolliert, ob sie mit den neuen On Board Units (OBU) für die neue Maut fahren und ob diese OBU auch funktionieren, Kleintransporter aber werden nicht kontrolliert, ob sie vielleicht zu viel Gewicht mit sich führen“, regt sich UPTR-Geschäftsführer Michaël Reul auf. Zusammen mit einem Anhänger könnten Kleintransporter bis zu sieben Tonnen Gewicht bewegen.

Mehr Transporter registriert

Der belgische Automobilverband Febiac hat seit Anfang des Jahres einen Anstieg der Verkaufszahlen von Kleintransportern registriert. „Die 18.458 neu angemeldeten Kleintransporter in den ersten drei Monaten des Jahres bedeuten eine Steigerung von 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, teilt Febiac mit. Allein durch den Willen von Unternehmen, bei der neuen Lkw-Maut mit Kleintransportern zu tricksen, könne dieses Phänomen allerdings nicht erklärt werden.

Der weiterhin starke Unmut vieler Transportunternehmen gegen die neue Lkw-Maut macht sich in Belgien auch anderweitig bemerkbar. Am Mittwoch blockierte gut ein Dutzend Lkw stundenlang eine viel befahrene Durchgangsstraße in der südbelgischen Stadt Namur, um gegen die Maut zu protestieren. Namur ist der Sitz der wallonischen Regionalregierung, die sich zusammen mit den Regionalregierungen von Flandern und der Hauptstadtregion Brüssel auf die neue Lkw-Maut geeinigt hatte.

Blockaden angekündigt

Für kommenden Sonntag haben laut der belgischen Nachrichtenagentur Belga Lkw-Unternehmen angekündigt, alle Grenzübergänge des Landes zu blockieren. Ein führendes Mitglied der belgischen Gewerkschaft der Freiberufler SDI bestätigte am Mittwoch dieses Vorhaben. (kw)

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