London. Die DHL-Tochter UK Mail hat mit einer umstrittenen Lohnentscheidung für ihre rund 6000 Auslieferfahrer in Großbritannien für Schlagzeilen gesorgt. Laut Angaben der Gewerkschaft GMB wurden die Fahrer von UK Mail dazu gezwungen, einen neuen Vertrag zu akzeptieren, in dem sie auf 2000 britische Pfund (etwa 2260 Euro) ihres Jahresgehalts verzichten sollten. Der Vertrag wurde Fahrern angeboten, die bisher ein Jahresgehalt von zwischen 19.000 und 24.000 Pfund (21.445 und 27.088 Euro) verdienen, abhängig von der Zahl der ausgelieferten Pakete.
„Für die Fahrer hieß es, den Vertrag zu akzeptieren oder UK Mail zu verlassen”, beklagt GMB-Gewerkschafter Mick Rix gegenüber der Fachzeitschrift „The Loadstar”. GMB kündigte an, gegen die Gehaltskürzung eventuell rechtliche Schritte einzulegen. Mindestens 20 Fahrer akzeptierten laut Medienberichten die Gehaltseinbußen nicht und kündigten angeblich von sich aus bei UK Mail.
Gehaltskürzungen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit
Ein Unternehmenssprecher begründete die Gehaltskürzungen mit dem Bestreben, die Wettbewerbsfähigkeit von UK Mail zu gewährleisten. „Wir überprüfen regelmäßig die Gehälter unsere selbständigen Fahrer und passen sie den Marktbedingungen an, um unseren Kunden immer ein attraktives Preisangebot liefern zu können”, wird der Sprecher im Fachmagazin „Logistics Manager” zitiert. Das sei gängige Praxis bei DHL.
In Großbritannien hätten der E-Commerce und die Paketvolumnia in der jüngsten Vergangenheit stark zugenommen, weshalb UK Mail davon ausgehe, das trotz der jetzigen Gehaltsreduzierung das Einkommen der Fahrer weiter wachsen werde. Nur wenige Fahrern hätten die neuen Bedingungen nicht akzeptiert und die neuen Verträge nicht unterschrieben. (kw)