Friedrichshafen. Manchmal reicht selbst eine Vollbremsung, ausgelöst vom Notbremsassistenten nicht mehr aus, um einen Auffahrunfall zu verhindern. Für solche Fälle hat ZF den Prototypen eines neuen Sicherheitssystems namens Evasive Maneuver Assist (EMA) entwickelt. Übersieht der Fahrer ein Stauende oder reagiert zu spät, übernimmt EMA die Kontrolle über die elektrohydraulische ReAX-Servolenkung von ZF. Der Assistent kann abschätzen, ob eine vom Fahrer ausgelöste Notbremsung ausreicht, um rechtzeitig vor Hindernissen stoppen zu können. Ist das nicht der Fall löst EMA eine Notbremsung aus und dirigiert den Lkw selbständig auf einen freien Fahr- oder Pannenstreifen. Aktiviert wird EMA durch eine Lenkimpuls des Fahrers, wie dem plötzlichem Verreißen des Steuers. Damit will ZF ausmerzen, dass der Fahrer beim Ausweichen entweder zu schwach lenkt und dadurch eine erst recht kritische Kollision mit Teilüberdeckung auslöst oder aber zu abrupt und stark einschlägt, was den Lkw ins Schleudern bringen kann, umkippen lässt oder gar auf eine Nebenfahrbahn geraten lässt. Bis das System serienreif ist, wird es laut Hersteller allerdings noch einige Zeit dauern. (bj)
ZF will Stauenden den Schrecken nehmen
Der neue Prototyp eines Sicherheitsassistenten löst eine Notbremsung aus und lenkt den Lkw automatisch am Hindernis vorbei.