München. Noch herrschen winterliche Temperaturen, aber der ADAC TruckService rät, die Klimaanlage einzuschalten. Der Grund: Zu den teuersten Winterschäden am Lkw gehören defekte Dichtungen bei der Klimaanlage. Wird sie nämlich einige Monate nicht verwendet, hilft oft nur ein neuer Klimakompressor. Und der kostet rund 1500 Euro.
Um teure Reparaturen zu vermeiden, ist es ratsam, sich bereits jetzt Zeit zu nehmen, am Lkw die Schäden des Winters zu beseitigen. Denn werden Salz und Rost nach dem Winter nicht gründlich entfernt, kann auch das richtig ins Geld gehen. Der ADAC TruckService hat aus diesem Grund eine Checkliste erarbeitet, die unter anderem die Kontrolle von Reifen, Bremsen und Fahrerhaus umfasst. Die wichtigsten Punkte haben wir in einer Bildergalerie für Sie zusammengefasst.
Erzfeind Nummer eins eines jeden Fahrzeugs nach dem Winter ist Streusalz. Ob im Lack, am Unterboden, in Kanten oder Hohlräumen: Es frisst sich in jedes Material und führt in Kombination mit Kälte, Nässe und Steinschlag zu zahlreichen kleinen und großen Leckagen, Roststellen oder kaputten Dichtungen. Auch die schlechte Infrastruktur nach dem Winter setzt dem Fahrzeug zu.
Löcher im Straßenbelag und umherschleudernde Asphaltreste verursachen Schlagschäden am Unterboden, die auf den ersten Blick nicht auffallen. Schon während der kalten Jahreszeit empfiehlt es sich deshalb, den Truck regelmäßig von Salz zu reinigen und kleinere Lackschäden auszubessern, bevor sie anfangen zu rosten.
Frontscheibe prüfen
Das sorgfältige Prüfen der Frontscheibe auf Risse, Steinschläge und andere Beschädigungen sollte im Frühjahr ebenfalls auf der Checkliste stehen. Hier rät der ADAC TruckService, die Scheibe zu reinigen, eine Sichtprüfung durchzuführen und mit der flachen Hand darüberzufahren. Frühzeitig erkannt, lassen sich Risse und kleinere Beschädigungen oft für wenig Geld reparieren. Wer aber den richtigen Zeitpunkt verpasst, muss bis zu 1000 Euro für eine neue Frontscheibe einkalkulieren.
Bei den Bremsen rät der ADAC TruckService dazu, eine Sichtprüfung vorzunehmen und gegebenenfalls auf den Bremsenprüfstand zu fahren. Da Reifen im Winter deutlich stärker „mahlen“ und auch der beste Fahrer auf Schnee und Eis mit dem einen oder anderen Bordstein in Kontakt geraten kann, sollten Spur und Radlager geprüft und die Pneus sorgfältig auf Beschädigungen wie zum Beispiel Schnitte oder Druckstellen gecheckt werden. Der richtige Zeitpunkt für den Reifenwechsel hängt von der Großwetterlage und den Einsatzbedingungen ab. Wichtig ist jedoch, dass die Radmuttern nach maximal 100 Kilometern nachgezogen werden müssen. Nimmt man es damit nicht so genau, kommt es durch immer stärkeren Abrieb zu einem verschlissenen Achsstumpf. Dieser besonders teure Schaden fällt in die Kategorie: kleine Ursache, große Rechnung.
Auch kaputte Dichtungen können teuer werden
Die Dichtungen an Türen, Stoßdämpfern oder Scheinwerfern leiden bei Frost besonders, was schleichend zu einem kapitalen Schaden führen kann. Obendrein sind sie ein Sicherheitsrisiko. Sind zum Beispiel Gehäuse und Scheinwerferdichtungen defekt, kann Feuchtigkeit eindringen. Die Folge: Streuscheiben beschlagen und Reflektoren erblinden. Die Lichtleistung kann sich so um bis zu zwei Drittel vermindern. Ein neuer Scheinwerfer ist mit rund 900 Euro nicht nur teuer, richtig gefährlich wird es, wenn die Feuchtigkeit einen Kurzschluss auslöst und zum Ausfall der Beleuchtung führt.
Was für die Klimaanlage im Winter gilt, ist im Sommer auch für die Standheizung ratsam. Sie gelegentlich ein bis zwei Stunden laufen zu lassen, reinigt die Brennkammern und Düsen. Defekte Standheizungen werden erfahrungsgemäß aus Zeitmangel selten sofort repariert und der Fahrer muss im Winter notgedrungen den Motor im Stand laufen lassen, um das Fahrerhaus zu heizen.
Für frischen Frühlingsduft und den optimalen Pollenschutz für Allergiker sorgt schließlich ein Austausch der Innenraumluftfilter, die je nach Hersteller zwischen 20 und 100 Euro kosten: Wellness für das Fahrerhaus und gut angelegtes Geld für einen gesunden Start in die warme Jahreszeit. (sno)
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