München. Der Münchener LKW-Hersteller MAN spürt die sich eintrübende Wirtschaftslage in Europa und Südamerika sowie die Spätfolgen des Euro-6-Vorzieeffekts. Im Geschäftsbereich LKW sank der Auftragseingang in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 50.947 LKW (Vorjahr: 58.491). Besonders im dritten Quartal ist der Auftragseingang eingebrochen: Die Bestellungen verringerten sich um 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wesentliche Ursache für diese Entwicklung sind laut MAN die hohen Auftragseingänge im 3. Quartal des Vorjahres im Zuge der Einführung der Euro 6-Abgasnorm. Zusätzlich verringerte sich der Auftragseingang in Russland aufgrund der Auswirkungen der Ukraine-Krise. In Südamerika ging der LKW-Absatz im dritten Quartal um 29 Prozent zurück und lag bei 10.971 Fahrzeugen.
Das machte sich auch beim Umsatz bemerkbar. Der Geschäftsbereich LKW verzeichnete einen Rückgang des Umsatzes auf 5,016 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,246 Milliarden Euro). Der Absatz lag in den ersten neun Monaten mit 47.600 LKW um 4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Insbesondere in den Ländern Russland, Österreich und Saudi-Arabien war der Absatz rückläufig. Demgegenüber stieg der Absatz in Ländern wie Spanien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Südkorea.
Der LKW-Hersteller hat die Produktionskapazitäten deutlich zurückgefahren. Im 3. Quartal wurde das Produktionsvolumen aufgrund der schwächeren Nachfrage um 1718 Einheiten (–9 Prozent) gegenüber dem Vorjahr angepasst. Für insgesamt 4000 Mitarbeiter läuft in zwei Werken bis Ende des Jahres Kurzarbeit. Für das Gesamtjahr geht das Management von MAN Truck & Bus mit einem Absatz und Umsatz „deutlich unter Vorjahresniveau“ aus. (diwi)