Brüssel. Der Umweltausschuss des Europaparlaments hat mit großer Mehrheit einen Gesetzestext gebilligt, durch den PKW, Vans und LKW innerhalb der nächsten zwölf Jahre leiser werden sollen. Der durchschnittliche Höchstwert für PKW soll von heute 74 Dezibel (dB) auf 68 sinken. PKW mit besonders leistungsstarken Motoren dürfen zwischen einem und neun Dezibel lauter sein. Leichte Nutzfahrzeuge sollen um sechs dB leiser werden, LKW um durchschnittlich zwei dB. Für LKW mit mehr als zwölf Tonnen zulässigem Gesamtgewicht bedeutet das, dass ihr erlaubter Lärm-Höchstwert von 81 auf 79 dB sinkt.
Gleichzeitig soll ein neues Messverfahren die Berechnung des Lärmpegels den tatsächlichen Begebenheiten im Straßenverkehr besser gerecht werden. Alle Fahrzeuge sollen ein Lärm-Label bekommen. An Elektro- und Hybridfahrzeuge dürfen Vorrichtungen angebracht werden, um sie lauter und damit besser im Straßenverkehr hörbar zu machen.
„Die gegenwärtige Regelung stammt aus dem Jahr 1970 und die geltenden Lärmgrenzwerte mussten dringend an den Stand der Technik angepasst werden", kommentierte Holger Krahmer, Berichterstatter der Liberalen für das Dossier und umweltpolitischer Sprecher der FDP.
Das Thema war lange heftig umstritten, weil vor allem Umweltgruppen und linke Parteien den Lobby-Einfluss der Autoindustrie beklagt hatten.
Der jetzt angenommene Text ist der Kompromiss, auf den sich Vertreter des EU-Parlaments und des EU-Ministerrats in so genannten Trilogverhandlungen geeinigt hatten. Nach der Zustimmung im Umweltausschuss muss jetzt noch der EU-Rat sein abschließendes Votum abgeben. Das wird für Anfang Dezember erwartet. Im Plenum des EU-Parlaments soll das Gesetz dann im April 2014 endgültig verabschiedet werden. (kw)