Paris. Zu teuer ist der schwedischen Konzernmutter Volvo der strukturelle Aufwand für die französische Tochter Renault Trucks SAS mit Sitz in Saint-Priest bei Lyon geworden. Sie hat am Dienstag vor der Betriebsvertretung die Streichung von 591 Stellen angekündigt. Momentan zählt der Nutzfahrzeughersteller 8900 Beschäftigte in Frankreich. 5400 von ihnen arbeiten in Saint-Priest, 3700 hiervon sind Angestellte. Die Personaleinschnitte sollen in der Hauptsache in der Verkaufsverwaltung erfolgen, also am Firmensitz selbst.
Die vier Produktionsstandorte in Blainville, Bourg-en-Bresse, Vénissieux und Limoges wollen die Schweden ebenso beibehalten wie den dortigen Personalbestand. Die Vertretung des Renault Trucks-Personals muss sich nun bis zur nächsten Betriebsversammlung zu dem Vorhaben äußern. Sie ist für die Woche ab dem 11. Mai anberaumt.
Volvo hatte schon im Bericht über das dritte Quartal 2014 den Willen angekündigt, die Effizienz und Rentabilität der Gruppe zu verbessern. Der französische LKW-Markt ist für die Gruppe aus Göteborg nach eigenen Bekundungen der zweitwichtigste. In den letzten zehn Jahren hat Volvo stark in die Tochter investiert und die Produktpalette erneuert. Gleichwohl finden die Skandinavier die Strukturkosten zu hoch.
Schon Ende März wurden bei Renault 506 Mitarbeiter und 800 Interimsbeschäftigte sowie Dienstleister entlassen, und Anfang April gab die Volvo-Tochter bekannt, vier der im Land verteilten Truck-Zentren schließen zu wollen, und zwar in Bordeaux, Nantes, Nancy und Strasbourg. Nur noch die in Paris, Lyon und Marseille sollen beibehalten werden. (jb)