Södertälje. Das schwächelnde Geschäft in Russland macht dem schwedischen Lkw-Bauer Scania beim Blick in seine Auftragsbücher Sorgen. „Die Bestellungen in Russland sind stark auf ein sehr niedriges Niveau zurückgegangen, und die Aussichten sind unsicher“, erklärte Scanias Interims-Chef Per Hallberg am Donnerstag in Södertälje. Die Bestellungen im Raum Eurasia sind um 91 Prozent eingebrochen.
Aus Europa verzeichnete die VW-Tochter im ersten Quartal dagegen so viele Bestellungen wie seit 2007 nicht mehr. In den Bestellbüchern standen 12.446 Lkw – das sind 46 Prozent mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres.
Auch bei den Verkäufen in Europa gab es ein Plus von 24 Prozent auf 9.671 Einheiten. Die Verkäufe im Raum Eurasia, in dem das Russland-Geschäft abgebildet wird, sind im ersten Quartal um 60 Prozent auf 582 Trucks gesunken.
Hallberg hatte das Ruder bei Scania übernommen, nachdem am Mittwoch überraschend bekanntgeworden war, dass der bisherige Scania-Chef zur Konkurrenz wechselt: Künftig leitet Martin Lundstedt die Geschäfte bei Volvo. Er war seit 2012 Vorstandschef bei Scania gewesen.
Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im ersten Quartal 1,7 Milliarden schwedische Kronen (rund 182 Mio. Euro) und damit etwas mehr als in den ersten drei Monaten 2014 (1,56 Mrd. Kronen). Auch der Umsatz fiel mit 22,3 Milliarden Kronen (2,4 Mrd. Euro) etwas besser aus als im Vorjahreszeitraum. Doch der schwache Markt in Russland habe auch die Service-Erlöse gedrückt, berichtete Hallberg. (dpa)