Kiel. Nach Angaben der Betreiber ist der E-Highway in Schleswig-Holstein betriebsbereit. Das für die Errichtung und den Betrieb der Anlage zuständige Forschungs- und Entwicklungszentrum der Fachhochschule Kiel (FuE Zentrum FH Kiel) bestätigte gemeinsam mit dem zuständigen Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) nach knapp zweistündiger Probefahrt am Donnerstag, 5. Dezember, die ordnungsgemäße Funktion der Anlage und ihrer Oberleitungsinfrastruktur. Bis Ende 2022 soll zunächst die Reinfelder Spedition Bode den fünf Kilometer langen Autobahn-Abschnitt der A1 zwischen Reinfeld und Lübeck im täglichen Pendelbetrieb befahren.
Nach Planungen des Lkw-Herstellers Scania soll der erste oberleitungstaugliche Hybrid-Lkw noch in der zweiten Dezemberhälfte an die Spedition Bode übergeben werden. Sobald das Fahrzeug freigegeben ist und Fahrer sowie Wartungspersonal geschult sind, sollen die ersten Testfahrten der Spedition mit und ohne Lasten durchgeführt werden. Der Regelbetrieb soll dann in der ersten Jahreshälfte 2020 aufgenommen werden, das zweite Einsatzfahrzeug wird dazu im Frühjahr erwartet.
Das Bundesumweltministerium investiert rund 26 Millionen Euro in den Modellversuch FESH, der neben dem Bau und Betrieb der Teststrecke in Schleswig-Holstein auch die wissenschaftliche Begleitforschung umfasst. Ziel ist eine technische, ökonomische und ökologische Bewertung des Oberleitungssystems nach wissenschaftlichen Kriterien und unter realen Bedingungen. Dazu soll drei Jahre lang erprobt werden, ob die Oberleitungstechnik für den deutschen Straßenverkehr tauglich ist und ob Güter auf diese Weise künftig auf der Straße transportiert werden können. (tb)