Stuttgart. Die Deutsche Post feilt weiter an einem Verkauf ihrer defizitären Elektrotransporter-Tochter Streetscooter. „Wir sind da weiterhin offen“, sagte Post-Chef Frank Appel am Donnerstag, 2. Mai, vor Journalisten in Stuttgart. Die Post habe immer gesagt, sie könne sich einen Verkauf an Finanzinvestoren oder strategische Investoren vorstellen. Es gebe keinen Zeitdruck. Die Findungsphase werde dieses Jahr sicher noch andauern. Auf die Frage, ob die Post das Geschäft auch behalten würde, antwortete Appel deutlich: „Das ist eher unwahrscheinlich.“
Die Post hatte das im Umfeld der Aachener Universität gegründete Start-up 2014 übernommen. Erst im April hatte Streetscooter-Gründer Achim Kampker das Unternehmen verlassen. Neuer Chef wurde Jörg Sommer, der vom amerikanischen Elektro-Nutzfahrzeughersteller Chanje wechselte. Der Manager war zuvor bei Volkswagen, Renault und Daimler tätig. Mit Sommer, ist sich Appel sicher, könne man mehr aus dem Streetscooter machen. „Seit er an Bord ist, haben sich eine ganze Menge Leute bei uns gemeldet“, sagte Appel.
Die Post selbst betreibt bislang gut 9000 der Elektrotransporter. Etwa 1500 wurden bisher verkauft. Noch einmal 500 sollen in diesem Jahr an den japanischen Paketdienstleister Yamato gehen. In Deutschland hat die Post nach den Worten von Appel inzwischen auch 11 000 Ladestationen aufgestellt. Insgesamt verfügt Streetscooter inzwischen über eine Produktionskapazität von bis zu 20.000 Fahrzeugen im Jahr in den Hauptwerken in Aachen und Düren. (dpa)