Amsterdam. Mit einer Auslastung von über 95 Prozent der bestehenden Logistik-Immobilien hat es in den Niederlanden im ersten Halbjahr 2016 eine Rekordbelegung von Lagerhallen gegeben. Besonders im ersten Quartal sei die Nachfrage nach Verteilerzentren sehr hoch gewesen, vermeldet das niederländische Online-Magazin „Logistiek“ mit Verweis auf die jüngsten Zahlen des gewerblichen Immobilien-Dienstleisters CBRE. Verteilerzentren mit einer Gesamtfläche von mehr als 400.000 Quadratmetern seien in den ersten drei Monaten des Jahres neu belegt worden – ein absoluter Rekord für die Niederlande.
Im zweiten Quartal sei die Nachfrage hingegen wieder deutlich zurückgegangen. Für beide Phänomene sei es gleichsam unmöglich, eindeutige Gründe zu benennen, sagte Machiel Wolters von der Industrie- und Logistik-Forschungsstelle bei CBRE. „Die beiden Faktoren, die normalerweise am stärksten den Ausschlag für die Inbetriebnahme von Logistik-Immobilien sind, nämlich Konsumsteigerung und Erweiterung der Unternehmenskapazitäten, sind konstant geblieben.“
Große, sogenannte XXL-Verteilerzentren und städtische Logistik- und Verteilerzentren seien in den ersten sechs Monaten des Jahres besonders gefragt gewesen. Speziell für diese Immobilien bleibe die Nachfrage weiter hoch. Die Aussichten auf die Marktentwicklung für Logistik-Immobilien in den Niederlanden seien aber auch grundsätzlich und trotz des relativen Einbruchs im zweiten Quartal weiterhin positiv.
Mit der Rekord-Auslastung von Logistikzentren stellen sich die Niederlande laut CBRE gegen einen europäischen Trend. In den meisten Ländern seien die Belegungen von Logistik-Immobilien zurückgegangen. Die Unsicherheit des Sektors vor der Brexit-Entscheidung der Briten könnte dafür den Ausschlag gegeben haben, so CBRE-Experte Wolters gegenüber „Logistiek“. (kw)