Frankfurt (Main). Die deutschen Logistikimmobilienmärkte konnten 2011 ein außergewöhnliches Jahr vorweisen und haben einen neuen Umsatzrekord aufgestellt. Mit bundesweit insgesamt 5,84 Millionen Quadratmetern Flächenumsatz wurde das bisher beste Ergebnis aus dem Vorjahr noch einmal um 34 Prozent überboten. Der zehnjährige Durchschnitt wurde um 70 Prozent übertroffen. Das ergibt der Logistikmarkt-Report 2012, den BNP Paribas Real Estate jetzt veröffentlicht hat.
„Erfreulich ist vor allem, dass in allen Teilmärkten ein Umsatzzuwachs beobachtet werden konnte und nicht nur ungewöhnlich große Abschlüsse in einzelnen Regionen dazu beigetragen haben“, erklärt Hans-Jürgen Hoffmann, Bereichsleiter Industrial Investment & Services von BNP Paribas Real Estate. Neben der guten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung waren auch Anpassungsprozesse im Einzelhandel sowie eine Ballung von Großverträgen für dieses Ergebnis verantwortlich. Insgesamt wurden 15 Abschlüsse mit mindestens 50.000 Quadratmetern Gesamtfläche registriert.
Am meisten umgesetzt wurde mit Verträgen bis 8.000 Quadratmeter, die auf einen Umsatzanteil von gut 30 Prozent kommen, gefolgt von Abschlüssen mit mehr als 35.000 Quadratmetern Gesamtfläche (28 Prozent).
Logistikdienstleister und Handel an der Spitze – Spitzenmieten haben angezogen
Bei den Branchen dominierten zwei Gruppen: Mit einem Anteil von gut 40 Prozent eroberten Logistikdienstleister knapp den ersten Rang vor den Handelsunternehmen (37 Prozent), die für eine ganze Reihe von Großverträgen verantwortlich waren. Insbesondere der Online-Handel punktete stark; so wurden beispielsweise knapp 400.000 Quadratmeter in vier Verträgen allein an Amazon und weitere fast 140.000 Quadratmeter an Zalando vermietet. Produktionsunternehmen kommen auf einen Anteil von gut 17 Prozent.
Außer in Berlin, Leipzig und München haben die Spitzenmieten im Laufe des Jahres 2011 angezogen. Frankfurt konnte München einholen, die damit gemeinsam an der Spitze liegen (6,20 Euro pro Quadratmeter). Auf den weiteren Plätzen folgen Hamburg (5,60 Euro pro Quadratmeter), Düsseldorf (5,10 Euro pro Quadratmeter), Köln (4,80 Euro pro Quadratmeter) und Berlin (4,70 Euro pro Quadratmeter). Mit 4,25 Euro pro Quadratmeter bildet Leipzig das Schlusslicht. Dieses relativ niedrige Mietpreisniveau ist jedoch auch ein Standortvorteil, der den sehr guten Flächenumsatz unterstützt hat.
Positive Aussichten
„Vor dem Hintergrund eines im Jahr 2012 zwar abgeschwächten, voraussichtlich aber trotzdem leicht positiven Wirtschaftswachstums, deutet alles auf eine insgesamt lebhafte Nachfrage nach Logistik- und Lagerflächen hin“, so Hans-Jürgen Hoffmann. „Unterstützend dürfte hierbei auch wirken, dass gerade im Handel weitere Umstrukturierungsprozesse zu zusätzlicher Nachfrage führen dürften. Auch die weiterhin gute Auftragslage und Auslastung vieler Produktionsunternehmen kann als positive Rahmenbedingung eingestuft werden. Trotzdem ist das außergewöhnliche Rekordergebnis aus 2011 aller Voraussicht nach nicht zu wiederholen. Insbesondere eine solche Ballung von Großabschlüssen dürfte kaum ein zweites Jahr hintereinander möglich sein. Dennoch spricht viel für ein erneut gutes Ergebnis, das mit großer Wahrscheinlichkeit klar über dem langjährigen Durchschnitt liegen wird.“
Studiendownload
Die Studie enthält Daten zu wichtigen Logistikimmobilien-Abschlüssen, der Miethöhe für Lagerhallen nach Regionen, den Flächenentwicklungen und -umsätzen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten gegliedert sowie Marktanalysen zu den Logistikclustern Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt (Main), Köln, Leipzig und München.
Die Studie "Property Report: Logistikmarkt Deutschland 2012" von BNP Paribas als PDF-Datei zum Download im Bereich „Lager + Umschlag" Unterpunkt „Studien + Dokumente“ oder durch anklicken des Studientitels. (sv)