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KfW: Hohe Nachfrage führt zu erstem Azubi-Zuwachs seit 2011

29.08.2018 08:00 Uhr
KfW: Hohe Nachfrage führt zu erstem Azubi-Zuwachs seit 2011
Die anhaltend hohe Arbeitsnachfrage in Deutschland belebt auch den Ausbildungsmarkt: 515.700 neue betriebliche Ausbildungsverträge wurden laut KfW 2017 geschlossen, 5.700 mehr als 2016
© Foto: DOC RABE Media/Fotolia

Aufgrund der im langfristigen Trend rückläufigen Schülerzahlen und steigender Studierneigung dürfte der aktuelle, moderate Anstieg den Experten zufolge jedoch nur vorübergehend sein.

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Frankfurt/M. Die anhaltend hohe Arbeitsnachfrage in Deutschland belebt auch den Ausbildungsmarkt: Erstmals seit sechs Jahren ist 2017 die Anzahl der Azubis gestiegen, teilt KfW Research mit. 515.700 neue betriebliche Ausbildungsverträge wurden demnach geschlossen, und damit 5.700 (1,1 %) mehr als 2016. Bundesweit gibt es derzeit rund 1,32 Millionen Auszubildende, etwa 90 Prozent von ihnen lernen ihren Beruf im Mittelstand. „Für das gerade gestartete Ausbildungsjahr 2018 erwarte ich einen weiteren moderaten Zuwachs der Azubi-Zahlen um etwa ein Prozent“, schätzt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. „Aufgrund der im langfristigen Trend rückläufigen Schülerzahlen und steigender Studierneigung dürfte der aktuelle, moderate Anstieg jedoch ein vorübergehender sein“, betont er.

Duale Ausbildung ist eine Männerdomäne

Allerdings bilden nur 13 Prozent der 3,71 Millionen mittelständischen Unternehmen in Deutschland aus. Unter den Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten sind nur sechs Prozent ausbildungsaktiv, bei den Mittelständern mit mehr als 50 Mitarbeitern sind es 73 Prozent. Weiteres Detail der Auswertung von KfW Research: Die duale Ausbildung ist eine Männerdomäne. Quer durch alle Branchen liegt der Frauenanteil nur bei 38 Prozent. „Junge Frauen entscheiden sich häufiger für eine schulische Ausbildung, in der vor allem Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialberufe gelehrt werden. Von den jährlich rund 175.000 Neuzugängen an Berufsfachschulen sind knapp 80 Prozent Frauen“, erläutert Zeuner. 

Frauen verdienen durch ihre Berufswahl weniger 

Grundsätzlich ziehen Frauen dem KfW-Chefvolkswirt zufolge nach wie vor Dienstleistungs- und kaufmännische Berufe den technischen vor. Im Dienstleistungsbereich ist ihr Anteil mit 50 Prozent überdurchschnittlich hoch. Frauen absolvieren ihre Ausbildung zudem auffallend häufig in Kleinstunternehmen. Der Frauenanteil beträgt hier 47 Prozent, ab fünf Beschäftigten liegt er im Gesamtdurchschnitt. Das führt zu Gehaltsnachteilen: Weibliche Azubis erhielten 2017 durchschnittlich 860 Euro Tarifvergütung im Monat und damit 25 Euro (3 %) weniger als Männer. Der tatsächliche Gehaltsnachteil dürfte noch etwas größer sein, denn nicht alle Azubis werden nach Tarif bezahlt. Das gilt besonders für die Kleinstunternehmen – und somit verstärkt für Frauen. 

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