Wildeshausen. Im landesweiten Pilotprojekt zur Erfassung von Verkehrsdelikten mit Smartphones hat die Polizei nach den ersten drei Monaten eine positive Bilanz gezogen. Durch die elektronische Übermittlung könne Personal beim Landkreis entlastet werden, sagte die Sprecherin der Polizeidirektion Oldenburg, Ulrike Lünsmann. „Auf diesem Wege entfallen die Doppelerfassung bei der Polizei und der Bußgeldstelle und die Fehler, die mitunter durch die schlechte Lesbarkeit aufgrund der handschriftlichen Erfassung entstanden sind.“
Seit Juli notiert die Polizei in Wildeshausen im Kreis Oldenburg Verstöße im Straßenverkehr nicht mehr mit Zettel und Stift, sondern in einer App, die die Informationen direkt an die Bußgeldzentrale übermittelt. „Die elektronischen Datenermittlungsbelege erleichtern unsere Arbeit sehr“, berichtete der Leiter des Straßenverkehrsamtes im Landkreis Oldenburg, Siegfried Bluhm.
App soll Fehlerquote senken
Das Projekt soll ein Jahr dauern und könnte bei erfolgreichem Verlauf auf ganz Niedersachsen ausgedehnt werden. Das Innenministerium hofft, dass Strafzettel schneller ausgegeben werden und Behörden weniger Fehler machen. Die App wurde zuvor in einigen Landkreisen bei Falschparkern benutzt und für das Projekt weiterentwickelt. Nennenswerte Probleme sind Bluhm zufolge nicht aufgetaucht. „Wir sind mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden.“
Für die Menschen im Straßenverkehr verändert sich demnach wenig. „Bei Verkehrsordnungswidrigkeiten im fließenden Verkehr werden in den meisten Fällen die Bürger direkt von der Polizei angehalten und der Sachverhalt wird in ihrem Beisein aufgenommen“, erklärte Bluhm. Ob eine Ordnungswidrigkeit per elektronischem Datenermittlungsbeleg oder einem Datenermittlungsbeleg in Papierform aufgenommen werde, mache kaum einen Unterschied. „Der Bürger bekommt bei der elektronischen Aufnahme allerdings schneller Post von der Bußgeldstelle.“
Von Juli bis Ende September hat die Polizei in Wildeshausen mit insgesamt vier Smartphones mehr als 300 sogenannte elektronische Datenermittlungsbelege erstellt. Die Höhe der Einsparungen konnte die Polizei nicht beziffern. Das Innenministerium will nach einem Jahr Laufzeit Bilanz ziehen. (dpa/stm)