Schrobenhausen. Erst als Held gefeiert, nun im Visier der Ermittler: Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Tanklastfahrer eingeleitet, der sein brennendes Fahrzeug aus einem Wohngebiet in Schrobenhausen (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) manövriert hatte. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Es werde eine mögliche strafrechtlich relevante Verantwortung geprüft.
Denn unklar ist seit einem Hinweis nach der Beinahe-Katastrophe Mitte Juli, wann der Fahrer den Vorgang tatsächlich bemerkt hatte. Demnach will ein Zeuge „deutlich weiter vor Schrobenhausen“ als bisher angenommen Rauchentwicklung am Lastzug bemerkt haben, so ein Sprecher. Zunächst hatte der „Donaukurier“ darüber berichtet.
Lkw-Fahrer hatte Beinahe-Katastrophe verhindert
Nach früherem Ermittlungsstand bemerkte der 49-jährige Fahrer kurz vor Schrobenhausen im Rückspiegel einen brennenden Reifen am Lastzug. Nach einem erfolglosen eigenen Löschversuch lenkte er ihn aus bewohntem Gebiet an den nicht bevölkerten Stadtrand und verhinderte so womöglich eine Katastrophe. Er war von Medien als Held bezeichnet worden. Die Stadt wollte eine Dankesfeier ausrichten.
Der Fahrer habe sich nicht zu dem Hinweis geäußert, hieß es. Die Polizei bittet um weitere Zeugenhinweise. Das schriftliche Ergebnis eines Gutachtens steht noch aus. Die Polizei rechnet erst in mehreren Wochen wenn nicht sogar Monaten mit einem Ergebnis. (dpa/ag)