Hannover. Bei der Kontrolle angetrunkener Autofahrer kann die Polizei künftig möglicherweise auf eine Blutabnahme verzichten und sich auf das Pusten verlassen. Mit 13 Polizeiinspektionen beteiligt Niedersachsen sich an einer bundesweiten Studie der Polizei Sachsen, wie das Innenministerium in Hannover am Freitag mitteilte.
Mit einem speziellen Atemalkoholmessgerät wird geprüft, ob die so gemessenen Werte vergleichbar sind mit denen einer anschließenden Blutprobe. Diese ist bislang erforderlich bei Autofahrern mit mehr als 1,1 Promille, die ein Strafverfahren erwartet. Bereits ohne Blutprobe und nur mit den Werten der Atemalkoholkontrolle werden Ordnungswidrigkeiten abgehandelt, die bei 0,5 bis 1,1 Promille vorliegen.
Polizei und Ärzte würden gerne auf Blutproben bei angetrunkenen Autofahrern verzichten, da dies viel Arbeitszeit bindet. Die Beamten sind bei den oft nachts anfallenden Kontrollen häufig anderswo dringender gefragt und auch auf Notärzte warten eigentlich dringendere Aufgaben. Wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtete, hält auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) den Ansatz der Studie für richtig. (dpa)