Berlin/Bonn. Adressen gibt es auf dem Mond zwar nicht, Briefe und Pakete sollen trotzdem bald auf dem Erdsatelliten ankommen. Das US-Unternehmen Astrobotic will Ende 2017 erstmals mit einem selbst entworfenen Shuttle ins All fliegen und dabei auch persönliche Gegenstände von Privatleuten mitnehmen. Mit dem Slogan „Mache deine Andenken unsterblich“ wirbt das Start-up für sein Projekt MoonMail. Verschickt werden darf alles, was nicht elektrisch ist, Flüssigkeiten enthält oder explodieren kann. Ausdrücklich erlaubt sind Haarlocken, Liebesbriefe, Schmuckstücke oder Familienfotos.
Die Gegenstände sollen als „Erinnerung an unsere heutige Kultur“ nachfolgenden Generationen erhalten bleiben, beschreibt Astrobotic das Vorhaben. Fotos und Videos sollen zeigen, wo das liebste Kuscheltier gelandet ist.
Unterstützt werden die Amerikaner bei ihrer Mission vom deutschen Logistikkonzern Deutsche Post DHL. Das Unternehmen gewährleiste, dass die Gegenstände sicher ankommen, teilte DHL am Donnerstag mit. Transportiert werden die Andenken in einem sogenannten Moon Pod - einem mit Luft gefüllten Container. Die Airbus-Raumfahrtsparte Defence and Space wird den Flug mit technischem Wissen unterstützen.
Astrobotic will mit dem Shuttle-Flug Ende 2017 den von Google ausgeschriebenen Wettbewerb Lunar X-Prize gewinnen, der mit 30 Millionen US-Dollar dotiert ist. Dafür muss es zunächst eine Sonde sicher auf dem Mond platzieren und mit einem Rover mindestens 500 Meter auf der Oberfläche zurücklegen. Von der Landung und von der Strecke muss es zwei mindestens acht Minuten lange HD-Videos auf die Erde schicken. Den Millionen Dollar teuren Raketenstart finanziert das Start-up, indem es Fracht mitnimmt. (dpa)