Berlin. Eine gute Logistik ist das A und O. Dieser allgemeine Grundsatz gilt nicht nur für namhafte Handelsunternehmen - auch Drogenkuriere sollten durchaus darüber verfügen, damit ihre Waren auch tatsächlich den richtigen Empfänger erreichen. Dass dies offenbar nicht immer klappt, mussten jetzt Mitarbeiter des Discounters Aldi in Berlin erfahren. Denn in sieben Bananenkisten, die über den Hamburger Hafen von Kolumbien in die Bundeshauptstadt gelangt waren, befanden sich mitnichten die krummen Südfrüchte - sondern 140 Kilogramm sauber verpacktes Kokain.
Wer die Schmuggler sind und für wen die Ware bestimmt war, ist unbekannt. Dass das Rauschgift bis Berlin kam, sei aber nicht ihr Plan gewesen, zeigten sich Zollfahnder überzeugt: Eine Möglichkeit sei, dass es den Tätern nicht gelang, den Stoff rechtzeitig aus dem Container zu holen - offenbar ein Fehler in der Schmugglerlogistik.
Die Route von Südamerika zum Hamburger Hafen gilt als gängige Schmuggelroute. Die nun in Berlin aufgetauchte Schmuggelware war Teil einer Großlieferung mit etwa 1150 Bananenkisten, die von Hamburg per Lastwagen zunächst zum zentralen Obst- und Gemüsemarkt im Berliner Stadtteil Moabit gelangten. Mitarbeiter des Discounters seien in insgesamt sieben Kisten fündig geworden. Die Behörden hätten daraufhin alle Kisten der Lieferung untersucht, aber kein weiteres Kokain gefunden.
Die Fahnder lobten übrigens das „umsichtige und äußerst kooperative Verhalten“ der Aldi-Beschäftigten. Sie hatten die Polizei über den Notruf 110 herbeigerufen. Zahlreiche Spuren und Ermittlungsansätze konnten so gesichert werden. (dpa/sno)