Warschau. Seit Anfang des Jahres werden in Deutschland verstärkt Lastwagen polnischer Spediteure vom Zollamt unter die Lupe genommen. Das ergibt eine Analyse des Polnischen Zentrums für die Abrechnung von Lkw-Fahrzeiten (OCRK). Dieses verzeichnete bisher nach eigenen Angaben im Schnitt drei Überprüfungen im Monat. Allein im Februar seien stattdessen neun Anträge des Zollamts auf das Einreichen von Papieren für Mitarbeiter eingegangen.
Laut OCRK stieg die Zahl der Kontrollen seit Jahresanfang durchschnittlich um das Doppelte. Nach Ansicht der Experten liegt der Anstieg vor allem daran, dass immer mehr Mitarbeiter des deutschen Zolls geschult werden, Kontrollen von Speditionen aus dem EU-Ausland vorzunehmen. Dem OCRK ist aufgefallen, dass bei Anträgen aus Deutschland bisher immer die Namen derselben Sachbearbeiter auftauchten. Seit neuestem seien neue Namen hinzugekommen.
Nach Ansicht des OCRK werden mit der baldigen Einführung des von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen EU-Straßenpakets für die Transportwirtschaft die Kontrollen nochmals deutlich verstärken. Vor allem geht es dabei darum, ob der polnische Unternehmer die deutschen Regelungen zum Mindestlohn korrekt einhält. Andernfalls können Strafen in Höhe von bis zu 500.000 Euro anfallen. (mk)