Würzburg. Wegen vierfachen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und vorsätzlich gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr hat das Landgericht den Fernfahrer Michael K. zu zehn Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der Täter war trotz jahrelanger Fahndung erst nach Ermittlungen des Bundeskriminalamts gefasst worden, nachdem an mehreren Autobahnabschnitten die Kennzeichen aller vorbeifahrenden Fahrzeuge erfasst und mit den Tatzeiten abgeglichen worden waren.
Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre Haft für den Angeklagten gefordert. Der 58-Jährige habe bezogen auf die vielen Unwägbarkeiten bei der Abgabe der Schüsse „Roulette mit dem Leben anderer Verkehrsteilnehmer“ gespielt, sagte Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen kürzlich vor dem Landgericht Würzburg. Der Fernfahrer hatte gestanden, jahrelang von seiner Fahrerkabine aus auf andere Lastwagen geschossen zu haben. Als Motiv gab er unter anderem Frust im Straßenverkehr an. Er beteuerte jedoch, er habe niemanden verletzen wollen. Die Staatsanwaltschaft warf ihm 171 Fälle vor. (dpa)