Greenwich/Connecticut. Der US-Logistikriese XPO Logistics hat das zweiten Quartal 2016 mit einem Plus von 42,6 Millionen Dollar (38,4 Millionen Euro) abgeschlossen und damit den ersten Gewinn in seiner vierjährigen Unternehmensgeschichte erwirtschaftet. Verantwortlich für die positive Entwicklung seien vor allem die gut laufenden Transportgeschäfte mit leichten Nutzfahrzeugen in den USA und allgemein das Geschäft in Europa gewesen, sagte XPO-CEO Bradley Jacobs gegenüber US-Medien. Vor Jahresfrist hatte XPO noch einen Quartalsverlust von 75,1 Millionen Dollar (67,7 Mio. Euro) verbucht.
Jacobs führt die gute Entwicklung unter anderem auf die Zunahme des E-Commerce zurück. Die Margen in der Last-Mile-Zulieferung habe XPO gut ausfüllen können. Auch die End-To-End Logistik-Angebote von XPO seien auf gesteigertes Interesse der Kunden gestoßen. Diese Entwicklungen würde sowohl für die USA als auch für Europa gelten.
Experten sehen den ersten Gewinn von XPO als logische Entwicklung der Unternehmensstrategie. XPO hatte in den vergangenen Jahren weltweit mehrere andere Logistik-Unternehmen aufgekauft, zuletzt den französischen Logistiker Norbert Dentressangle für 3,5 Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro) und den US-Konkurrenten Con-way für 3 Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro). Diese Übernahmen würden jetzt ihre Früchte tragen. „Die Basis für XPO ist gelegt, jetzt wird geliefert”, kommentierte Donald Broughton, Branchen-Analyst bei Avondale Partners LLC, den ersten XPO-Gewinn gegenüber dem Wall Street Journal.
XPO Logistics war im Herbst 2011 entstanden, als der US-Unternehmer Jacobs 71 Prozent an dem Vorgängerunternehmen Express-1 Expedited Solutions übernahm. Jacobs änderte den Namen, der jetzt auch weltweit bei den von XPO-aufgekauften Unternehmen als Marke eingesetzt wird. Der XPO-Zentrale in Europa liegt in Lyon. (kw)