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Wowereit tritt zum Jahresende zurück

26.08.2014 12:38 Uhr
Wowereit tritt zum Jahresende zurück
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit will von seinem Amt zurücktreten
© Foto: Picture Alliance/Breuel-Bild/Daniel Hinz

Der Berliner Regierungschef, dessen Ansehen vor allem unter dem Desaster um den Bau des neuen Berliner Flughafens litt, will nach eigenen Angaben sein Amt im Dezember niederlegen.

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Berlin. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit will im Dezember zurücktreten. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Senatskreisen. Wowereit, der seine Rücktrittspläne unterdessen auch selber bestätigte, wurde im Juni 2001 erstmals zum Regierenden Bürgermeister der Hauptstadt gewählt. Zuletzt galt er als stark angeschlagen, und seine Beliebtheit in der Bevölkerung sank rapide. Besonders das Desaster um den Bau des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg kratzte am Ansehen des Regierungschefs.

Wowereit war Hoffnungsträger der SPD, der erste schwule deutsche Spitzenpolitiker, der sich geoutet hat und zuletzt wegen des Flughafen-Debakels schwer angeschlagen. Mittlerweile ist er seit 13 Jahren im Amt - damit ist der 60-Jährige der dienstälteste Landesregierungschef.

Einer der schwärzesten Tage war für ihn der 6. Januar 2013: Die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens musste zum vierten Mal verschoben werden - auf einen bis heute unbekannten Termin. Wowereit legte den Vorsitz des Aufsichtsrates nieder.

Am 16. Juni 2001 wurde der damalige SPD-Fraktionschef als Regierender Bürgermeister gewählt. Zuvor hatte Wowereits SPD mit Hilfe der Grünen und der früheren PDS seinen Vorgänger Eberhard Diepgen (CDU) durch das bislang einzige Misstrauensvotum in Berlins Nachkriegsgeschichte gestürzt. Er regierte zwei Wahlperioden mit der Linken und zuletzt mit der CDU. Von 2009 bis 2013 war Wowereit einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD.

In seinen frühen Amtsjahren haftete Wowereit der Spitzname „Regierender Partymeister” an - das lag auch an einem Foto, das ihn mit einem Damenschuh zeigte. Gegen dieses Image stand, dass er Akten nicht scheute und sich in Finanzfragen hineinkniete. Durch ein Interview prägte er den Spruch, Berlin sei „arm, aber sexy”. Sein Stil konnte sehr unterschiedlich sein: mal charmant, mal schnodderig. Ein Alpha-Tier und eine Berliner Schnauze, die auch austeilt.

Mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder verbindet Wowereit, dass er aus kleinen Verhältnissen kommt. Der uneheliche Sohn einer Putzfrau hatte sich aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet. Wowereit studierte als einziger von fünf Geschwistern - Jura. Seine Mutter habe ihm den unbedingten Willen zum sozialen Aufstieg und seine politische Antriebskraft beim Thema soziale Gerechtigkeit mitgegeben, schrieb er in seiner Autobiografie. (dpa)

 

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