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Wissenschaftler fordern Logistik- und Mobilitätsatlas

11.09.2012 10:05 Uhr
Wissenschaftler fordern Logistik- und Mobilitätsatlas
Fraunhofer IML-Leiter Professor Michael ten Hompel (l) und Acatech-Präsident und Ex-SAP-Chef Henning Kagermann
© Foto: VR/Andre Kranke

Acatech und Fraunhofer IML fordern für einen zielgerichteten Infrastrukturausbau in Deutschland einen digital zugänglichen Logistik- und Mobilitätatlas. Bisherige Planungsdaten reichen nicht aus.

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Dortmund. Deutschland braucht einen digitalen Logistik- und Mobilitätsatlas als Grundlage zielgerichteter Investitionen im Güterverkehr. Zu diesem Ergebnis kommt das Positionspapier „Menschen und Güter bewegen“der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech) und des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik (IML), das am Dienstag zur Eröffnung des Zukunftskongresses Logistik in Dortmund vorgelegt wurde.

Das von Acatech-Präsident und Ex-SAP-Chef Henning Kagermann sowie IML-Leiter Professor Michael ten Hompel in Dortmund vorgestellte Papier analysiert den gesellschaftlichten Wandel und die Auswirkungen auf Arbeitswelten, Konsumverhalten und somit auch auf Logistik und Mobilität. Es skizziert die Herausforderungen für die Branche und formuliert 13 politische und technologische Handlungsempfehlungen.

Gemeinsame Betrachtung von Personen und Güterverkehr

Kernforderung ist die gemeinsame Betrachtung des Personen- und Güterverkehrs als Planungsgrundlage für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Nur auf dieser Basis ließen sich die erwarteten Steigerungen des Güterverkehrsaufkommens sinnvoll bewältigen und Fehlinvestitionen vermeiden. Während beim Personenverkehr ein integrativer Blick auf alle Verkehrsformen schon heute gängige Praxis sei, fehle dieser laut Kagermann und ten Hompel für den Transportbereich. Er gebe keine verlässlichen Daten. Diese Lücke soll ein digitaler Logistik- und Mobilitätsatlas füllen. Er solle detaillierte Daten zu Qualität, Zuverlässigkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit von Logistik- und Mobilitätsleistungen liefern und damit als Grundlage für eine optimale Infrastrukturplanung dienen.

Bisherige Daten langen nicht aus

Die derzeit verwendeten Indikatoren zur Darstellung von Logistik- und Verkehrsleistungen bezögen sich überwiegend auf ökonomische Größen wie Umsatz, Preise und Kosten, auf leistungsbezogene Faktoren wie Verkehrsaufkommen und Umschlage oder auf infrastrukturelle Aspekte wie Stauhäufigkeit und Verkehrsbelastung. Diese Daten reichen laut Kagermann und ten Hompel aber nicht aus, um die richtigen Entscheidungen für die Steuerung der Infrastrukturinvestitionen zu treffen.

Atlas mit neune Inhalten

Der geforderte Atlas solle demgegenüber zum Beispiel Daten darüber liefern, wie private Haushalte mit Waren und Dienstleistungen versorgt werden können, wie Wohn- und Arbeitsorte erreichbar sind, wie effizient und nachhaltig die aktuellen Logistikprozesse sind und wie Produktionsstandorte sich mit Waren versorgen lassen. Und dies jeweils herunter gebrochen auf die einzelnen Kommunen in Deutschland.

Die Daten für den geforderten Atlas liegen laut ten Hompel und Kagermann größtenteils bei Behörden vor, sie müssten nur aufbereitet und auf einer digitalen Plattform der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. (ak)

Positionspapier „Menschen und Güter bewegen“ zum kostenlosen Download unter verkehrsrundschau.de/dokumente 

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KOMMENTARE


Politiker

11.09.2012 - 13:19 Uhr

Um es zu bewirken müssen die Voraussetzungen geändert werden. Mein Eindruck beim Bauen der öffentlichen Hand: Es muss billig sein beim Angebot. Es darf nur 1 Bauarbeiter im Jahr an einem Tag dort tätig sein. Es muss Pfusch abgeliefert werden. Es muss am Ende wenigsten das Angebot um 1000 % überschritten werden.


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