Berlin. Am 20. September startet die Messe IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Ein Thema der Messe sind schwere Nutzfahrzeuge, die mit hoch effizienten Motoren die Euro-6-Norm erfüllen. Der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, forderte am Dienstag in Berlin im Vorfeld der Messe eine eigene Mautklasse für Euro 6, um die Verbreitung solcher Fahrzeuge zu fördern. Weitere Schwerpunkte im September in Hannover sind alternative Antriebe, die elektronische Vernetzung und Möglichkeiten zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs durch verbesserte Aerodynamik der Fahrzeuge.
Mit 1904 Ausstellern liegt die IAA Nutzfahrzeuge bei ihrer 64. Ausgabe über dem Stand von 2010 und nahe am Niveau des Rekordjahres 2008. 55 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland, davon die meisten aus China (152) und der Türkei (135). Die Zahl der deutschen Aussteller stieg um 10 Prozent auf 857. Laut Wissmann startet die Messe dieses Jahr auch mit einem Rekord an Weltpremieren. Mit 354 Premieren liege die Zahl um 30 Prozent über dem bisherigen Höchststand des Jahres 2010, so der VDA-Präsident. Das zeige die Innovationskraft der Branche. „Die IAA läuft mit einem gewaltigen Drehmoment“, erklärte Wissmann unter Anspielung auf das IAA-Motto „Motor der Zukunft“.
Nutzfahrzeughersteller trotzen Auswirkungen der Finanzkrise
Die Hersteller von Lastwagen und Bussen bekommen die Krise im Euroraum zu spüren. „Der Nutzfahrzeugmarkt bleibt volatil, wir rechnen aber nicht mit einem dramatischen Absturz“, sagte Wissmann außerdem am Dienstag. Durch ihre globale Aufstellung könnten die deutschen Hersteller Schwächen wie in Südeuropa aber auf anderen Märkten ausgleichen.
Der VDA rechnet für 2012 in Westeuropa mit einem Rückgang der Neuzulassungen von Lastwagen über sechs Tonnen um vier Prozent auf rund 250.000 Fahrzeuge. Der Weltmarkt für schwere LKW sei aber stabil. So könne der Rückgang in Westeuropa durch den wachsenden US-Markt kompensiert werden. Dort würden die Neuzulassungen 2012 um bis zu 20 Prozent auf 350.000 Einheiten zulegen. Der Marktanteil deutscher Hersteller liege in den USA bei 30 Prozent. Wissmann verwies ferner auf den russischen Markt, der 2012 um ein Viertel wachse und mit über 160000 Fahrzeugen fast doppelt so groß wie der deutsche sei. (dpa/bw)