Wissen statt Glauben

Der Oberleitungs-Lkw bewegt. Manche finden ihn gut, in erster Linie die am Feldversuch Beteiligten - das BMU, Mobilität Hessen, Siemens und Scania. Viele sehen das Thema kritisch, weil der Hybrid-Lkw in Konkurrenz zur Bahn steht, weil er die Natur verschandelt, weil das Einsparpotenzial zu gering ist. Ehrlich gesagt bin ich auch kein Freund. Ich war es vor der Recherche nicht und ich bin es auch jetzt noch nicht, nachdem ich mit allen Beteiligten gesprochen habe. Ich glaube, es gibt bessere Wege. Aber das ist genau der Punkt: "Ich glaube." Wissen tue ich es nicht. Und zumindest dafür ist der Feldversuch gut. Am Ende wissen wir - sofern neutral ausgewertet wird und keine Lobby-Interessen Berücksichtigung finden -, ob sich das Thema rechnet und ob wir damit in Relation zu den sicher immensen Ausgaben auch erheblich an Schadstoffen einsparen. Genau an dem Punkt hakt es aktuell in diesem unserem schönen Lande. Alle diskutieren mit, egal ob mit Sachverstand beschlagen oder nicht. Aber nur mit Wissen, nicht mit Ideologie oder Glaube realisieren wir eine umweltfreundliche, CO2-neutrale Logistik. Insofern bin ich sehr gespannt, was 2022 nach Auswertung aller Parameter herauskommt. Schon jetzt bestätigt sich, dass Hybridisierung im Lkw - ganz im Gegensatz zum Pkw, wo es bei unseren Tests noch nicht wirklich etwas positiv gebracht hat - eine positive Wirkung hat. Sieht aber ganz so aus, als wäre ein effektiver Plug-in-Hybrid in Kombination mit einem sauberen Euro 6d-Antrieb gar keine so schlechte Variante: hocheffizient und sparsam auf der Autobahn, ganz leise und emissionsfrei in der Stadt. Ist es nicht das, was wir eigentlich brauchen?

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