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Wieder Streiks bei Amazon

03.06.2013 11:30 Uhr
Wieder Streiks bei Amazon
Mit Beginn der Frühschicht streiken die Beschäftigten an den Amazon-Standorten in Bad Hersfeld und Leipzig erneut
© Foto: picture alliance/dpa/Hendrik Schmidt

Mit Beginn der Frühschicht legen Amazon-Mitarbeiter in Leipzig und Bad Hersfeld am heutigen Montag bis zum Ende der Spätschicht erneut die Arbeit nieder.

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Berlin. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat die Beschäftigten an den Amazon-Standorten in Bad Hersfeld und Leipzig für Montag, den 3. Juni 2013, zu einem erneuten Tagesstreik aufgerufen. Das gab Verdi in einer Mitteilung bekannt. Es ist für beide Standorte der dritte Streiktag. Er beginnt mit der Frühschicht ab 6:00 Uhr beziehungsweise ab 6:30 Uhr und endet mit dem Arbeitsende in der Spätschicht.

Am 14. Mai 2013 war bereits an beiden Standorten gestreikt worden. In Leipzig wurde dann am 27. Mai 2013 und in Bad Hersfeld am 29. Mai 2013 zum zweiten Mal gestreikt. Am heutigen Montag soll nun wieder eine zeitgleiche Arbeitsniederlegung stattfinden, hieß es.

In der Auseinandersetzung um einen Tarifvertrag beim Internet-Versandhändler Amazon ist die Stimmung im Gewerkschaftslager gut. „Die Beteiligung an den bisherigen Streiktagen war mehr als zufriedenstellend. Die Kolleginnen und Kollegen sind motiviert und haben die Kraft, diesen Weg weiter zu gehen“, sagten die Verdi-Verhandlungsführer Bernhard Schiederig für Hessen und Jörg Lauenroth-Mago für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die Geschäftsführung von Amazon lehnt es weiter ab, Tarifverhandlungen über den Abschluss von Anerkennungstarifverträgen für die Branche des Einzel- und Versandhandels aufzunehmen. „Es ist nicht akzeptabel, dass Amazon als der größte Online-Versandhändler keiner Tarifbindung unterliegt“, so Schiederig. In den bisher durchgeführten Sondierungsgesprächen hat es die Amazon-Geschäftsführung abgelehnt, mit Verdi Tarifverhandlungen aufzunehmen. Die Gewerkschaft will für die Beschäftigten von Amazon in Bad Hersfeld (rund 3300 Beschäftigte, davon etwa 1300 befristet Beschäftigte) und die Beschäftigten in Leipzig (rund 2000 Beschäftigte, davon etwa 800 befristet Beschäftigte) unter anderem ein tarifliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Nachtarbeitszuschläge, Sonn- und Feiertagszuschläge durchsetzen, wie sie in der Branche üblich sind, sowie eine tarifliche Bezahlung. Bisher besteht an keinem der deutschen Amazon-Standorte eine Tarifbindung.

Amazon bezahlt die Beschäftigten nach einem eigenen „Amazon-Vergütungssystem“, das – je nach Standort – unterschiedlich ist. Allerdings liegt es laut Verdi deutlich unter dem Tarifentgelt, das für die Branche des Versandhandels in Sachsen beziehungsweise Hessen gilt. In Hessen beträgt der Einstiegslohn bei Amazon 9,83 Euro, nach Tarif müssten es 12,18 Euro sein. In Leipzig beträgt der Einstiegslohn aktuell 9,30 Euro, nach Versandhandelstarif müsste Amazon 10,66 Euro pro Stunde bezahlen. (bw)

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