Jeder vierte Verlader schreibt mindestens jährlich Logistikleistungen aus. Das hat eine Umfrage der VerkehrsRundschau unter Transportdienstleister und Verlader im Rahmen der VerkehrsRundschau-Index-Erhebung ergeben, die von der Unternehmensberatung BearingPoint unterstützt wird. Ebenfalls ein Viertel der Verlader gibt an, dass sie seltener als alle drei Jahre eine Ausschreibung machen. Ein Indiz dafür, dass offenbar ganz unterschiedlich mit dem Thema Ausschreibungen umgegangen wird.
Auf den ersten Blick hält sich der Arbeitsaufwand bei den Logistikdienstleistern jedoch in Grenzen. Deutlich über ein Drittel der Unternehmen (38,5 Prozent) gibt an, dass sie sich weniger als zwei Mannstunden die Woche durchschnittlich mit komplexeren Ausschreibungen (keine reine Preisabfrage, sondern umfangreiche Leistungspakete) befassen. Weitere 31,7 Prozent beziffern den Aufwand dafür auf überschaubare zwei bis vier Stunden.
Ein Indiz dafür, dass sich viele Unternehmen offenbar nicht oder kaum mit komplexen Ausschreibungen befassen. Doch dieses Ergebnis ist nicht überraschend: Denn kleinere Betriebe dürften eher selten an Ausschreibungen teilnehmen. Und bei der Umfrage der VerkehrsRundschau haben 43,3 Prozent der Unternehmen angegeben, dass sie weniger als 50 Mitarbeiter haben.
14,4 Prozent der Befragten braucht mehr als drei Tage für die Bearbeitung einer Ausschreibung
Die Umfrage der VerkehrsRundschau zeigt aber auch, dass der Aufwand für die Bearbeitung einer komplexen Ausschreibung immens sein kann. Immerhin investieren 41,4 Prozent der Befragten mehr als vier Stunden für die Beantwortung. 14,4 Prozent geben an, dass sie mehr als drei Tage benötigen, um eine komplexe Ausschreibung zu bearbeiten. Dieser hohe Zeitaufwand dürfte auch ein Grund sein, warum vor allem so manches Kleinunternehmen vor einer Ausschreibung zurückschreckt.
Was Logistikdienstleister an Ausschreibungen der Verlader besonders kritisieren, welche Wege Verlader künftig bei der Auftragsvergabe einschlagen wollen und weitere Ergebnisse der Umfrage finden Abonnenten der VerkehrsRundschau im E-Paper der VerkehrsRundschau (unter www.verkehrsrundschau.de/epaper) oder in der Printausgabe vom 19. Juni 2015. (cd)