Washington/Genf. Die US-Regierung hat enttäuscht auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) reagiert, nach dem außereuropäische Fluglinien beim EU-Handel mit Luftverschmutzungsrechten mitmachen müssen. Die USA hätten weiterhin starke rechtliche und verfahrensrechtliche Bedenken gegen die Einbindung nichteuropäischer Airlines, sagte Krishna Urs von der zuständigen Transportabteilung des US-Außenministeriums am Mittwoch. „Wir sehen nicht, dass die Entscheidung des Gerichts diese Einwände beseitigt."
Die USA unterstützten das Ziel, den Klimawandel zu bekämpfen und den Ausstoß von Treibhausgasen in der internationalen Luftfahrt zu verringern, erklärte Urs weiter. Sie rief die EU dazu auf, die „berechtigten Besorgnisse" der internationalen Gemeinschaft innerhalb der Internationalen Zivilluftorganisation (ICAO) anzusprechen. Auch die Sprecherin des US-Außenministeriums, Victoria Nuland, erklärte, Gespräche über die Frage von Treibhausgas-Emissionen in der Luftfahrt gehörten in die ICAO. Sie warf der EU vor, diese Organisation bei ihrem Plan umgangen zu haben. Die Sprecherin betonte, dass es auch nach dem Urteil nicht zu spät für derartige Gespräche sei, da der EU-Emissionshandel nicht vor April in die Tat umgesetzt werden solle.
Der Weltluftfahrtverband IATA stärkt indes den US-Fluglinien bei ihrem Vorgehen gegen die Klimaschutz-Bemühungen der Europäischen Union den Rücken. Statt eines Alleinganges brauche es ein international abgestimmtes Vorgehen, forderte IATA-Chef Tony Tyler am Mittwoch in Genf. Der weltweite Widerstand gegen die EU-Pläne wachse, hieß es. (dpa/ak)