Brüssel. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas hat den europäischen Flughäfen mit neuen EU-Vorschriften gedroht, wenn es aufgrund von Schnee und Eis in diesem Winter zu ähnlich chaotischen Verhältnissen im Flugverkehr kommen sollte wie vor knapp einem Jahr zur Weihnachtszeit. Damals mussten aufgrund eines heftigen Wintereinbruchs EU-weit innerhalb von wenigen Tagen rund 35.000 Flüge abgesagt werden. „Das waren mehr als im ganzen Jahr 2009 zusammen", sagte Kallas heute auf einer Pressekonferenz in Brüssel.
In den darauf folgenden Monaten habe sich die EU-Kommission mit Vertretern der Flughäfen und dem internationalen Flughafen-Dachverband Airports Council International (ACI) zusammengesetzt, um Vorbereitungen für den Winter 2011/12 zu treffen. Die Ergebnisse seien viel versprechend. „ACI hat mir versichert, dass alle Flughäfen, die damals vom Schneechaos betroffen waren, Maßnahmen getroffen haben, um dieses Jahr auf solche Situationen besser vorbereitet zu sein", so Kallas. Dem Flughafen London Heathrow zum Beispiel stünden jetzt dreimal so viele Schneepflüge wie vor einem Jahr zur Verfügung. Auch andere wichtige Flughäfen wie Frankfurt und Paris Charles de Gaulle wären besser mit Material gegen Schnee und Eis ausgerüstet.
Gegen alle Unwetter könne man sich nicht schützen, räumte Kallas ein. Aber wenn es zu größeren Störungen aufgrund von schlechter Vorbereitung auf winterliche Extrembedingungen käme, könnte die EU-Kommission das erst kürzlich vorgestellte Gesetzespaket mit neuen Regeln für Flughäfen durch weitere Vorschriften ergänzen. (kw)