"Wertschöpfung erhöhen"

Sie bauen in Hamburg zweistöckig. Warum wird dieser Gebäudetyp gebraucht? Die Grundstücke in urbanen Lagen sind zuletzt extrem teuer geworden. Um angesichts dieser Grundstückspreise wirtschaftlich zu arbeiten, müssen entweder horrende Mieten aufgerufen werden - oder eben die Wertschöpfung des Grundstücks muss deutlich erhöht werden. Diesen Ansatz setzen wir mit dem Konzept "Mach2" in die Tat um. Es gibt Vorbehalte bezüglich der gleichwertigen Nutzbarkeit. Wie entkräften Sie diese? Im Erdgeschoss haben wir in der Tat ein engeres Stützenraster von zwölf Mal zwölf Metern. Hier lassen sich jedoch problemlos zwei Regalreihen unterbringen. Nutzungseinschränkungen könnten allerdings bei der Traglast im Obergeschoss, die drei Tonnen pro Quadratmeter beträgt, entstehen. Hinsichtlich Fördertechnik und Automatisierung ist dies nicht der Fall. Der Nutzer kann hier lediglich keine fünf Paletten à eine Tonne Gewicht übereinanderstapeln. Unserer Erfahrung nach haben aber viele potenzielle Nutzer gar nicht mit so schweren Paletten zu tun. Da aus unserer Sicht also kaum Unterschiede bestehen, vermieten wir auch beide Ebenen zum gleichen Preis. Wie hoch fällt denn der Mietaufschlag im Vergleich zu Standard-Immobilien aus? In Hamburg liegen die Durchschnittsmieten für Logistikimmobilien bei 6,10 bis 6,30 Euro pro Quadratmeter. Wir vermieten für 6,80 bis 6,95 Euro pro Quadratmeter, der Aufschlag ist also sehr moderat. Die Mehrkosten beim Bau werden durch die hohe Wertschöpfung kompensiert - wir holen eben mehr als das Doppelte aus der Grundstücksfläche heraus. Was ist mit der oberen Rampe - geht es dort nicht ein wenig eng zu? Im Gegenteil. Wenn beispielsweise zwei Standard-Immobilien gegenüberliegend angeordnet werden, beträgt die Lkw-Andienungsfläche in der Regel 55 Meter zwischen beiden Hallen. In Hamburg haben wir oben 60 Meter Rangierfläche vorgesehen - es ist also sogar mehr Platz vorhanden. Die Rampe ist zudem auf Lkw mit 45 Tonnen Gewicht ausgelegt. Gibt es schon Interessenten und, wenn ja, aus welchen Branchen? Ja, die gibt es bereits seit Längerem. Jetzt, wo die Baugenehmigung da ist, steigen wir in die konkreten Verhandlungen ein. Die Interessenten kommen aus allen möglichen Branchen, etwa aus Luftfahrttechnik, Hafenversorgung, E-Commerce, dem stationären Lebensmitteleinzelhandel oder aus dem Pharmabereich. Wo werden die nächsten Logistikimmobilien dieser Art entstehen? Wir planen im Rhein-Main-Gebiet auf einer Fläche von rund 100.000 Quadratmetern eine zweistöckige Immobilie, darüber hinaus wollen wir ein Projekt in München in der Größenordnung von 90.000 Quadratmetern umsetzen. Dazu befinden wir uns derzeit in Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern. "Mach2" in Hamburg Projektentwickler Four Parx hat im September die Baugenehmigung für seine erste, auf zwei Ebenen gleichwertig nutzbare Logistikimmobilie des Typs "Mach2" erhalten. Die rund 100.000 Quadratmeter Logistikfläche auf dem ehemaligen Produktionsgelände des Getränkeherstellers Refresco in Hamburg-Wilhelmsburg werden auf zwei Ebenen aufgeteilt. Die Hallenhöhe beträgt jeweils zehn Meter. Die obere Ebene wird über eine zwölf Meter hohe Lkw-Rampe erschlossen. Die Fertigstellung ist für August 2021 geplant. Francisco Bähr Geschäftsführender Gesellschafter des Logistikimmobilien- Entwicklers Four Parx

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