Eine Nasenlänge voraus

Rund 180 Tage nach dem ersten Spatenstich Mitte April hat der Generalunternehmer Goldbeck Mitte Oktober die Schlüssel für zwei neue Multi-User-Warehouses an Nosta Logistics übergeben. Die von der Goldbeck-Niederlassung Münster geplanten und realisierten Immobilien in Ladbergen im Kreis Steinfurt, nahe des Flughafens Münster-Osnabrück, wurden damit sogar deutlich vor dem vertraglich zugesicherten Termin Mitte November fertiggestellt. Die Erweiterung am Standort war nötig geworden, nachdem der Logistikdienstleister an dem Standort in der Vergangenheit fast aus allen Nähten geplatzt war. Als Gründe für den zügigen Baufortschritt nennt Andreas Wermelt, Projektleiter uvon Goldbeck, den hohen Vorfertigungsgrad und die Systembauweise bei dem Projekt. Goldbeck Nord verantwortete dabei nicht nur die Planungen und Umsetzung inklusive Ausschreibung, Beauftragung und Abnahme der einzelnen Gewerke selbstständig. Das Unternehmen betreibt auch eigene Werke für modulare Betonfertigteile. Pfeiler und Stützen etwa werden nicht auf der Baustelle als Einzelstück unter freiem Himmel verschalt, sondern als standardisiertes Industrieprodukt in der Werkshalle vorgefertigt. Auf der Baustelle wurden die Elemente dann nach dem Lego-Prinzip zusammengefügt. Auch finanziell eine Punktlandung Mit dieser Vorgehensweise schließt Goldbeck nicht nur negative Witterungseinflüsse weitgehend aus. "Das typische Improvisieren am Bau, das so viele Projekte teurer als veranschlagt und unpünktlich macht, wird so in effizientere Bahnen gelenkt", betont Wermelt. In Summe investierte Nosta mit Hauptsitz in Osnabrück mehr als neun Millionen Euro in das Projekt - auch das "fast eine Punktlandung" zur ursprünglichen Planung, betonte Andreas Wolke-Hanenkamp, Geschäftsführer von Nosta Logistics, gegenüber LOGISTIK INSIDE. Für den familiengeführten Logistikdienstleister sind die beiden neuen Hallen bereits das dritte Großprojekt mit Goldbeck Nord. Im Jahr 2014 errichteten die Partner bereits gemeinsam eine 10.000 Quadratmeter große Logistikhalle und 2015 ein dreigeschossiges Bürogebäude. Zweieinhalb Monate für den Abriss Der jüngste Neubau wurde an der Stelle eines alten Hallenbestandes errichtet. Die Abrissarbeiten begannen bereits Anfang dieses Jahres. Inklusive aller vorbereitenden sowie begleitenden baulichen Maßnahmen erstreckte sich allein der Abriss über zweieinhalb Monate. Darauf folgte dann der Baubeginn. Der Bau verlief in zwei Ausbaustufen. Das erste Hallenschiff mit einer Größe von 9584 Quadratmetern schließt heute an das 2014 errichtete Lagergebäude an. Im zweiten Bauabschnitt entstand eine weitere Halle mit 4279 Quadratmeter Fläche. "Alle Gebäude sind durch Tore miteinander verbunden", berichtet Mark Olyschläger, interner Projektleiter und technischer Leiter bei Nosta Logistics. Nachdem Mitte August die Hallensohle fertiggestellt wurde, startete der Innenausbau. Heute stehen auf dem rund 5,5 Hektar großen Gelände weitere 15.000 Quadratmeter Fläche in den beiden neuen Lagerhallen zur Verfügung. In Hochregalen der Firma Stow aus Wiesbaden und auf Freiflächen für die Blocklagerung bevorratet Nosta hier künftig bis zu 30.000 Paletten mit unterschiedlichen Waren für diverse Kunden, darunter Konsumgüter, Papier oder Baumarkt- und Handwerksartikel. Auch Produkte der Wassergefährdungsklassen I, II und III sowie Gefahrgutstoffe können hier gelagert werden, Letztere jedoch nur in kleinerem Umfang. Zusätzlichen flexibel nutzbaren Raum hat Goldbeck eingeplant für die Erbringung weiterer Dienstleistungen neben der reinen Lagerhaltung, zum Beispiel das Zusammenstellen oder Um- und Verpacken von Ware. Zunächst wurden hier Kommissionierplätze und Packstationen untergebracht. Ausbau zum zentralen Umschlagplatz Durch die Erweiterung wächst das Logistikzentrum des international agierenden Full-Service-Logistikdienstleisters am Standort Ladbergen, wo das Familienunternehmen seit 1997 über eine Lagerimmobilie in Eigenbesitz verfügt, auf eine Gesamtfläche von 23.665 Quadratmetern. Künftig will Nosta den Komplex nahe der Autobahn A 1 und des Autobahnkreuzes A 1/A 30 zum zentralen Umschlagplatz für die Fracht aus seinem europaweiten Netzwerk machen. Allerdings wird mit dem Ausbau des Verwaltungsgebäudes, der in den kommenden Jahren folgen soll, die finale Ausbaustufe in Ladbergen erreicht. Schon mit der jüngsten Erweiterung wird auch die Anzahl der Fahrzeugbewegungen rund um die Anlage steigen. Bis zu 65 Lkw könnten bald in den zehn Betriebsstunden pro Tag auf das Gelände rollen. Um den Verkehrsfluss in der Umgebung möglichst wenig zu stören, hat Nosta im Zuge der Lagerplanung auch zweieinhalb Monate für die Änderung der Außenanlagen und den Umbau der Verkehrsflächen veranschlagt, wobei dieser Prozess parallel zum eigentlichen Lagerbau ablief. Auch die Zufahrten wurden erneuert Die Zufahrt zum Lager wurde dabei um 150 Meter in Richtung des Verwaltungsgebäudes verlagert, die zweispurige Einfahrt mit einer Schrankenanlage versehen und zusätzliche Abbiegespuren eingerichtet. Für die Verbreiterung der Straße stellte Nosta sogar einen Teil des eigenen Grundstücks zur Verfügung. Was es bei der Lagerplanung noch zu beachten galt, verrät Nosta-Logistics-Geschäftsführer Andreas Wolke-Hanenkamp im exklusiven Interview (links). Auf einen Blick: Nosta Die Nosta Group mit Sitz in Osnabrück ist ein familiengeführter Full-Service-Logistikdienstleister, der aus der Nosta Holding für die Güterbeförderung auf allen Verkehrsträgern, das Warehousing und die Kontraktlogistik sowie dem Ladungsträgerhersteller Noga besteht. 2018 feierte das Unternehmen 40-jähriges Jubiläum. Der Umsatz liegt bei jährlich 200 Millionen Euro. An über 40 Standorten weltweit beschäftigt die Gruppe derzeit mehr als 750 Mitarbeiter. Für deren individuelle Förderung betreibt das Unternehmen die "Nosta Academy".akw

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