Bern. Im ersten Halbjahr haben die Lkw-Fahrten durch die Schweizer Alpen um 2,5 Prozent auf 477.000 abgenommen. Der langfristige Trend zu einem Rückgang im Straßengüterverkehr auf dieser Route hat sich damit weiter gefestigt. Das geht aus dem aktuellen Bericht zum alpenquerenden Güterverkehr hervor, den das Schweizer Bundesamt für Verkehr (BAV) jetzt für die ersten sechs Monate veröffentlicht hat.
Die Zahl der Lkw-Fahrten liegt demnach auf dem tiefsten Halbjahreswert seit 1999, als die Maßnahmen des Verkehrsverlagerungsgesetzes in Kraft gesetzt wurden. Die Fahrten nahmen laut dem BAV auf allen vier schweizerischen Alpenübergängen ab. Am größten fiel der Rückgang am Simplon aus, der Anfang 2018 witterungsbedingt für längere Zeit gesperrt war. Auch die transportierte Gütermenge auf der Straße sank um 2,3 Prozent.
Schienengüterverkehr durch die Alpen stagniert
Die Bahn konnte derweil das starke Wachstum, das sie zwischen 2013 und 2017 im Verkehr durch die Alpen erzielt hatte, nicht fortsetzen. Die transportierte Gütermenge blieb gemäß dem Bericht gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 quasi unverändert (-0.2 Prozent). Der Schienengüterverkehr durch die Alpen wird weiterhin durch die vielen Bautätigkeiten in der Schweiz und auf den Zufahrtsstrecken des alpenquerenden Schienengüterverkehrs im Ausland beeinträchtigt.
Die Arbeiten zur Profilerweiterung verschiedener Tunnels für Transporte mit vier Metern Eckhöhe führen entlang der Gotthard-Achse zu Einschränkungen und Kapazitätsengpässen, die die Qualität im alpenquerenden Schienengüterverkehr beeinflussen. Auch die Streiks der französischen Bahn-Angestellten im zweiten Quartal und die Nachwehen der Rastatt-Sperre vom Spätsommer 2017 wirkten sich dämpfend auf den Schienengüterverkehr durch die Alpen aus.
Insgesamt sank die Menge der transportierten Güter im alpenquerenden Verkehr im Halbjahresvergleich um 0,8 Prozent auf 20,4 Millionen Tonnen. (ag)