Weniger Emissionen, mehr Elektro

Die Auftragsbücher der Kurier-, Expresss- und Paketunternehmen sind voll. Zehn Millionen Sendungen liefern diese allein in Deutschland täglich aus. Interessant ist in diesem Kontext natürlich die Frage, mit welchen Emissionsklassen die KEP-Fahrzeuge diese Mengen überhaupt befördern. Dazu liefert das KEP-Kompendium des Bundesverbandes Paket & Expresslogistik (BIEK) in Zusammenarbeit mit KE Consult Kurte & Esser wichtige Zahlen, die hier vorgestellt werden. Betrachtet man demnach den Fahrzeugbestand differenziert nach Emissionsklassen, zeigt sich, dass in 2016 der Anteil der Euro-6-Fahrzeuge bei KEP-Fahrzeugen 29 Prozent höher liegt im Vergleich zum gesamten Kraftfahrzeugbestand. Auch der Anteil der Euro-5-Fahrzeuge liegt deutlich über dem Anteil beim gesamten Fahrzeugbestand, während der Anteil der Euro-4- und älteren Emissionsklassen deutlich darunterliegt. Basis der Auswertung sind Daten zu 66 Prozent der KEP-Fahrzeuge und Angaben der KBA-Bestandsstatistik (siehe Grafik 1). Bei den schweren Nutzfahrzeugen (Lkw > 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht) liegt der Anteil der Euro-6-Fahrzeuge im KEP-Markt um 50 Prozent über dem Anteil für die gesamten schweren Nutzfahrzeuge (siehe Grafik 2). Basis dieser Auswertung sind Angaben zu 92 Prozent der KEP-Fahrzeuge. Auch im Segment der leichten Nutzfahrzeuge (Lkw < 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht) wird deutlich, dass die Fahrzeuge im KEP-Markt im Schnitt emissionsärmer sind. 15 Prozent der Fahrzeuge sind der Euro-6-Klasse zuzurechnen. Der Anteil ist damit im Vergleich zum gesamten Bestand bei leichten Nutzfahrzeugen mehr als doppelt so hoch (siehe Grafik 3). Derzeit verfügen noch fast alle Fahrzeuge im KEP-Markt über ölbasierte Antriebsarten. Auf die Diesel- und Benzinfahrzeuge entfällt in 2016 ein Anteil von 96 Prozent. Rund drei Prozent sind Elektrofahrzeuge und die übrigen Antriebsarten (etwa Gas) kommen zusammen auf ein Prozent (siehe Grafik 4). Dennoch übersteigt der Anteil der E-KEP-Fahrzeuge den Anteil bei Pkw (mit 0,1 Prozent) und den Anteil bei Lkw (mit 0,2 Prozent) deutlich. Deutliches Wachstum E-Fahrzeugflotte Auch wenn der derzeitige Anteil der Elektrofahrzeuge an allen KEP-Fahrzeugen relativ gering ist, zeigt sich das deutliche Wachstum der Elektrofahrzeug-Flotte. Dies ist einerseits den Bemühungen um emissionsarme oder lokal emissionsfreie Zustellungen vor allem in den Innenstädten zuzuschreiben. Zum anderen lösen drohende Innenstadtsperrungen verstärkte Anstrengungen zum Einsatz von Elektrofahrzeugen in der Zustellung aus. Größtes Hemmnis ist laut BIEK aber noch die mangelnde Verfügbarkeit adäquater, auf die KEP-Bedürfnisse zugeschnittener Fahrzeuge der Hersteller. Dennoch rechnet der BIEK unter Berücksichtigung der Vorhaben der Unternehmen und der zu erwartenden Marktentwicklungen in den nächsten Jahren mit einem deutlich wachsenden Anteil der E-Fahrzeuge an der gesamten Fahrzeugflotte im KEP-Markt.

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