Minsk. Die gegenwärtige schwere Finanzkrise des weißrussischen Staates wirkt sich indirekt auch auf den Güter-Transitverkehr aus: Anfang Juni verbot der staatliche Raffineriekonzern BelNefteChim allen Tankstellen in Grenznähe sowie auf den Hauptverkehrsachsen des Landes, Ausländern Treibstoff gegen weißrussische Rubel zu verkaufen. Akzeptiert werden nur Dollar, Euro oder russische Rubel. Die landesweit größte Tankstellenkette BelorusNeft, die dem Staatsunternehmen gehört, erließ zudem Mengenbeschränkungen beim Treibstoffverkauf: Für die drastisch an Wert verlierende einheimische Währung dürfen nur noch 25 Liter an PKW-Besitzer und 100 Liter an Lastwagenfahrer abgegeben werden.
Nach offiziell nicht genehmigten Protesten von Autofahrern gegen die deutlich gestiegenen Treibstoffpreise verfügte Weißrusslands autoritärer Präsident Alexander Lukaschenko zudem eine Preissenkung an den Tankstellen: BelNefteChim setzte daraufhin am 9. Juni die Preise für Diesel um 13 und für Benzin zwischen 18 und 22 Prozent herunter. Diese Zwangsmaßnahme dürfte die Versorgungslage in nächster Zeit nur noch verschärfen. (ld)