Krasnodar. Im Gebiet Krasnodar soll bis 2018 ein neuer Seehafen entstehen, dessen Kapazität mit dem bisher größten russischen Schwarzmeerhafen in Noworossijsk vergleichbar ist. Von den prognostizierten Baukosten in Höhe von 150 Milliarden Rubel (3,75 Milliarden Euro) wird der Staat etwa ein Drittel übernehmen, den Rest sollen private Investoren aufbringen.
Zunächst soll der vorrangig auf Exportgüter ausgerichtete Hafen Taman im Jahr 2020 eine Umschlagkapazität von 65 Mio. Tonnen erreichen, erklärte Premierminister Wladimir Putin. Noworossijsk schlägt gegenwärtig ca. 70 Millionen Tonnen um, hat aber aufgrund seiner stadtnahen Lage kaum noch Wachstumskapazitäten, so der russische Vizeverkehrsminister Andrej Nedosekow.
Vor allem „dreckige Frachten" wie Kohle und Dünger sollten nach Taman verlagert werden. Laut Nedosekow haben bereits ein Düngemittelkonzern, ein sibirischer Kohleproduzent, ein Getreidegroßhändler und ein Stahlkonzern ihr Interesse an dem Projekt angemeldet. Die Holding UCL des „Stahlbarons" Wladimir Lissin, der als reichster Russe gilt, bestätigte gegenüber der Zeitung RBK Daily ebenfalls Pläne, in Taman ein Container-, Kohle- und Metall-Terminal zu errichten.
Gegenwärtig gibt es in dem Hafen, dessen Bau 2004 auf der grünen Wiese begonnen worden war, nur ein Flüssiggas- und Ölterminal mit 10,5 Mio. Tonnen Jahresumschlag-Kapazität. Zudem ist ein Getreide-Exportterminal mit ca. 9 Millionen Tonnen Kapazität in Bau. Der weitere Ausbau ist momentan noch in der Planungsphase, mit den Bauarbeiten für das Milliardenprojekt soll 2013 begonnen werden. (ld)