Wechsel-Wirkung

Die Deutsche Bahn hat wegen Streiks und Preiserhöhungen in den letzten Jahren Imagefedern lassen müssen - nichtsdestotrotz hat ihr Beliebtheitsgrad in der Wirtschaft durch den Kombinierten Verkehr (KV) zugelegt. Preisgünstig und umweltfreundlich - so sehen Verlader und Spediteure den KV, und betrachten ihn längst als notwendige Alternative zum Straßentransport. Doch Zuverlässigkeit und guter Planungssicherheit stehen hohe Preise, eher mittelmäßiger Service und vor allem die geringe Transportgeschwindigkeit entgegen. Fahrzeugbauer können dies weder kurz- noch mittelfristig ändern, aber mit mehr Know-how und Telematik verbessern und manche Wege abkürzen, um das Ergebnis langfristig attraktiver und auch sicherer zu machen. Manches, was bisher wichtig war, wird redundant - etwa der hochklappbare hintere Unterfahrschutz, der nur noch erforderlich ist, wenn auch auf die kaum noch eingesetzten Taschenwagen vom Typ 1A verladen werden. Keine Seiltricks notwendig Gerade beim Verladen von Sattelanhängern auf Waggons kommt es leicht zum Beschädigungen - ein häufiger Kandidat der Komponenten ist der Federbalg der Achse: Heben Containerstapler oder Kran den Anhänger an, senkt sich die Achse, der Federbalg dehnt sich und kann ohne entsprechende Sicherung beschädigt werden. Selbst wenn die Achse mit Fangseilen gesichert ist, schiebt sich der Balg beim Absenken möglicherweise unkontrolliert zusammen. So kann er verknittern und dauerhaft Schaden nehmen. Beim Bahnverladungssystem SAF UP von SAF-Holland sind Balg und Stützbock so konstruiert, dass sie sich automatisch voneinander lösen und wieder faltenfrei zusammenfügen. Im Fahrbetrieb soll eine speziell geformte Auflagefläche für optimale Kraftübertragung zwischen Luftfeder und Lenker sorgen. Das System ist korrosionsbeständig und verschleißarm. Als eines der leichtesten Bahnverladungssysteme auf dem Markt verspricht der Hersteller, dass es gegenüber handelsüblichen Luftfederungen 10 Kilo pro Achse spart. Mega Rail mit Doppelkodifizierung "Straße/Schiene", also der Kombinierte Verkehr, beschäftigte den Hersteller Kögel seit den Fünfzigerjahren - in zeitraubenden Versuchsreihen erprobte man den Einstieg in eine Technologie, die dann zur selbstverständlichen Tagespraxis wurde. Das 1956 vorgestellte Bahn-Verladesystem "Ulm" war ein Entwicklungsauftrag der Deutschen Bundesbahn, die erste Volumenwechselbrücke präsentierte Kögel 1993, der EU-Forschungsauftrag SAIL für DB-Sattelauflieger erfolgte 2001. Neu unter den um 1,3 Meter verlängerten Euro-Trailern ist der Euro-Trailer Mega Rail - er passt auf den neuen Bahn-Taschenwagen i (MTW). Möglich war eine Bahn-Doppelkodifizierung durch variablen Aufbau ohne Bordwände, dank Baukastensystem auch bei fast allen anderen Kögel-Fahrgestellen realisierbar. Die Trailer sind laut Hersteller so sofort auf unterschiedlichsten Bahnstrecken einsetzbar (durch Kennzeichnung P400 und P386), selbst mit unterschiedlichen Stützbockhöhen. Auch Hersteller Krone bietet für mehrere Fahrzeugvarianten eine Doppelkodifizierung: Die Cool Liner Duoplex Steel sind als robuste Trailer auch als huckepackfähige Version erhältlich - mit vier gelb markierten Greifkanten beziehungsweise Krantaschen. Das sind Verstärkungen an den Längsseiten des Trailers. Weitere Features des Krone-Neulings sind Unter- und Seitenanfahrschutz, die für die Langstrecke per Schiff oder Bahn arretiert werden samt klappbaren Schmutzfängern. "Gerade auf Skandinavischen Routen ist dies erforderlich", erklärt Simone Fankhauser, Projektmanagerin der Fahrzeugwerks. Länge läuft: X-tra Long von Fliegl Der X-tra Long ist einer der populärsten Fliegl Longliner - mit ca. 15,15 Metern Gesamt- und 14,90 Metern Ladelänge. Als X-tra Long Twin mit zwei 10-Tonnen-Achsen besitzt der Auflieger laut Fliegl ein Alleinstellungsmerkmal - über 25 Tonnen Nutzlast. Dabei wiegt der lange Twin nur rund 5760 Kilogramm. Neben der souveränen Ladekapazität für Volumentransporte punktet der X-tra Long mit Twin-Prinzip-Argumenten: weniger Maut, weniger Ballast, weniger Verschleiß, geringerem Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß, verspricht der Hersteller. So senken zweiachsige Twin-Auflieger laut Dekra-Gutachten den Dieselverbrauch gegenüber einem Dreiachser um 2,8 l/100 km. Bei der Ausstattung stehen allerlei Optionen offen: Heavy-Blocker-Rammschutz für Stirnwand und Heck, Heavy-Palettenanschlag inklusive Zurrpunkten, Fährlaschen. Features wie das Eco Lift Hubdach, Fliegl Quick Lock, Fliegl Free Load, Vario Wall sollen für Komfort und Sicherheit sorgen. Dazu gibt es Achslasterkennung, LED-Lichtpakete, Rückfahrkamerasystem - intelligente Technik eben. Telematik-Features per App Auch Krone hat hier nachlegt: Ein neues Feature für den unbegleiteten temperaturgeführten Transport ist das telematisch gesteuerte Türverschlusssystem Door Protect. Es verriegelt und überwacht den Status der Hecktüren und ihrer Sicherheitsbauteile. Alarm und Auffälligkeiten meldet das System an den Disponenten oder an eine überwachende Sicherheitszentrale. Nur die Zentrale, Fahrer und Disponent können die Tür durch gemeinsames Quittieren öffnen. Erst wenn sie das Verschlusssystem über das Krone-Telematics-Portal deaktivieren, lässt sich nach Eingabe des Fahrercodes das Türverschlusssystem entriegeln und die Hecktüren öffnen. Auch die Kühlmaschine eines Kühlkoffers kann per App als Zweiwegekommunikation angesteuert werden. Im Kombinierten Verkehr ist dies nützlich, wenn der Kühlkoffer die Zugmaschine verlässt und per Bahn oder Schiff ohne Begleiter weitertransportiert wird. Dort gleicht die App telematisch ab: Soll- und Ist-Werte der Transporttemperatur im Inneren des Kühlkoffers, auch Abweichungen der Umgebungstemperaturen zwischen Abfahrtsund Zielort. Fehler- und Zustandsmeldungen zwingen den Anwender zur Kurskorrektur. Die geforderte Kühltemperatur bleibt konstant, weil der Anwender Parameter in Echtzeit korrigieren kann. Die App lässt sich mobil auf alle Endgeräte aufspielen und liegt in mehreren Sprachen vor. Alle Krone-Telematics-App-Features gibt es über den Apple-App-Store und im Google-Play-Store. Baukastensystem mit ILU-Code Mit den SKO-Sattelkoffer- und SCS-Sattelcurtainsider-Fahrzeugen bietet Schmitz Cargobull eigene Fahrzeuglösungen. Der SKO Cool entspricht mit Querverstärkungen im Isolationsboden und dem hinter dem Achsaggregat angeordneten Ersatzradhalter den Anforderungen beim Bahntransport. Die laut Hersteller hohe Stabilität des Ferroplast-Tiefkühl- und Trockenfracht-Aufbaus nimmt die Belastungen des Bahn- und Umschlagsbetriebs besonders gut auf. Der Kofferaufbau verfügt über Boden- und Seitenwandverstärkungen, außerdem großflächige Edelstahl-Scheuerbleche über den Greiferkanten. Die bahnverladbaren Kühlsattelkoffer sind auch in der Fleischhang-Ausführung mit Rohrbahnen unter dem Dach oder in der Doppelstock-Ausführung erhältlich. Neu ist: Jeder Trailer in DB-Ausführung wird nach dem neuen, international gültigen ILU-Code kodifiziert. Eingeführt als Eigentümer-Code zur Identifizierung europäischer intermodaler Ladeeinheiten (Wechselbehälter, Sattelanhänger) ist ILU mit dem weltweit für Container verwendeten BIC-Code kompatibel. Der Eigentümer der Ladeeinheit muss sich einmalig über www.ilu-code.eu registrieren, dabei seinen Eigentümerschlüssel und die Registrier-Nummer festlegen. Danach kann Schmitz Cargobull die für den ILU-Code erforderliche Prüfziffer selbst einholen und das Fahrzeug ab Werk mit dem gesamten ILU-Code ausstatten. Vorteil: Die zeitraubende BIC-Code-Registrierung entfällt. Schnelligkeit verspricht auch der neue Sattelcurtainsider der Cargobullen: Die solide Plane des SCS Universal, SCS Paper, SCS Coil und den SCS Mega mit Varios (mit bis zu 3000 Meter Innenhöhe) für den Kombinierten Verkehr ist für Geschwindigkeiten bis zu 140 km/h ausgelegt. Gerade bei Begegnungsverkehr auf der Schiene sorgt der SCS für Frachtsicherheit - dank durchgängig rolliertem und kaltgeschweißtem Genios-Fahrwerk erhältlich. Gebolzte Griffleisten, ein klappbarer Unterfahrschutz und die zertifizierte XL-Aufbaufestigkeit sind beachtliche Voraussetzungen für den Kombinierten Verkehr. Mehr zum Thema im Dossier Lkw-Trailer www.verkehrsrundschau.de/dossiers Anbieterauswahl B. Göbel & Sohn GmbH www.goebel-fahrzeugbau.deFliegl Fahrzeugbau GmbH www.fliegl.comFahrzeugwerk Bernard Krone www.krone.deKässbohrer Fahrzeugwerke GmbH www.kaessbohrer.comKögel Trailer GmbH & Co. KG www.koegel-trailer.comSchmitz Cargobull AG www.cargobull.comWilhelm Schwarzmüller GmbH www.schwarzmueller.com

DKV Mobility und MFG: Neue Partnerschaft für ultraschnelles Laden in Großbritannien

KEYOU bringt schweren Wasserstoff-Lkw auf den Markt

Transformation des Straßengüterverkehrs: Aiwangers Plan für eine grüne Logistikzukunft

Umstrittenes Personal für neue EU-Kommission

Neue Auto-Strafen in Italien wegen verschärfter Straßenverkehrsordnung

Alle Schlagzeilen

Wechsel-Wirkung

HASHTAG

#Baufahrzeuge

Pema bietet Baufahrzeuge an

Besser kippen auf Bau und Acker

Im Vorstandsblau auf dem Bau

MEISTGELESEN

Emons Spedition siedelt sich am c-Port an

Bund und Länder fördern Brennstoffzellen-Lkw von Daimler Truck

E-Rechnungspflicht in Deutschland: Was Unternehmen wissen müssen

STELLENANGEBOTE

Schichtleiter (w/m/d) Logistik - Warenausgang

Koordinator (m/w/d) Intralogistik mit Teamleitungsfunktion

Head of Logistics (w/m/d) mit fundierter Erfahrung im internationalen Versand

Area HR Business Partner

Leiter (w/m/d) Logistik Teilbereich Warenausgang

WEITERLESEN

NEWSLETTER