Warschau. Die polnische Regierung entwickelt offenbar mit dem kommunistischen Regime in Nordkorea gemeinsam eine Reederei. Das polnische Unternehmen Chopol, das noch aus der kommunistischen Zeit Polens stammt und auf seinen Frachtschiffen Waren von Nordkorea nach China transportiert, soll in dieses Projekt involviert sein, berichtet die polnische Zeitung „Rzeczpospolita“. Polen und Nordkorea sollen jeweils 50 Prozent an Chopol halten.
Offiziell transportierten die Schiffe von Chopol Kohle und Eisenerz zwischen China und Nordkorea, im vergangenen Jahr fast 109.000 Tonnen. Die Daten stammen jedoch von dem Unternehmen, das praktisch ganz von Nordkorea kontrolliert werde, heißt es in dem Bericht. Die Beladung der Schiffe werde von Nordkorea aus gesteuert und die gesamte Besatzung sei nordkoreanisch. Die Chefin der Filiale von Chopol in der polnischen Hafenstadt Gdynia, Zofia Rutkowska, habe es abgelehnt, die Frage von Rzeczpospolita, was die Reederei transportiert, zu beantworten. Auch das Verkehrsministerium in Warschau will zu Chopol keine Angaben machen und teilte lediglich mit, dass man sich dazu nicht äußern wolle. (mf)