München. Die Transportpreise im Straßengüterverkehr sind im ersten Quartal 2017 überraschend stark gestiegen. Das geht aus den Zahlen des VerkehrsRundschau-Index hervor – dem aktuellsten Index für den Straßentransport in Deutschland. Der Index liegt jetzt bei 122,14 Punkten nach 121,24 Punkte im Vorquartal.
Die Steigerung um 0,74 Prozent ist für sich betrachtet nicht außergewöhnlich hoch, liegt aber über dem Durchschnitt der letzten Quartale. Hinzu kommt, dass in der Regel das erste Quartal eines Jahres immer sehr aufkommensschwach ist und die aufgrund der Witterung eher schwache Nachfrage dazu führt, dass darunter auch die Preise leiden. Nicht so 2017: Der Anstieg um 0,74 Prozent ist der höchste in einem ersten Quartal seit 2011.
Nachfrage im ersten Quartal auf hohem Niveau
Das liegt aber womöglich daran, dass das erste Quartal den Transportdienstleistern eine durchaus zufriedenstellende Auslastung beschert hat. Bei der Hälfte der befragten Dienstleister und Verlader hat sich das Sendungsaufkommen gegenüber dem vierten Quartal 2016 nicht verändert. 29,1 Prozent der Unternehmen geben an, dass ihre Mengen gesunken sind. Aber immerhin hatten 22,4 Prozent ein höheres Volumen zu verzeichnen. Das erste Quartal 2017 ist somit gegenüber dem Vorquartal zwar leicht schwächer ausgefallen, aber längst nicht so stark rückläufig, wie man es hätte vermuten können.
Höhere Dieselpreise mögliche Ursache für höhere Frachtraten
Dass die Frachtraten gestiegen sind, hat aber womöglich auch damit zu tun, dass sich Diesel in den letzten Monaten verteuert hat, und zwar durchaus beträchtlich. Im Januar und Februar lag der Dieselpreis bei Abgabe an Großverbraucher bei über 92,5 Euro pro Hektoliter. Im Jahr 2016 musste für 100 Liter Diesel mit durchschnittlich 83,65 Euro deutlich weniger hingeblättert werden.
Interessant ist der Jahresvergleich: Die Frachtraten sind demnach im Vergleich zum ersten Quartal 2016 nur um 0,48 Prozent von 121,56 Punkte auf 122,14 Punkte gestiegen.
Erwartungen für die kommenden zwölf Monaten fallen gedämpft aus
Für die kommenden zwölf Monate rechnen die Unternehmen ebenfalls mit einem Anstieg der Frachtraten. Mit 0,9 Prozent (Dienstleister) beziehungsweise 1,2 Prozent (Verlader) fallen die Erwartungen jedoch sehr gedämpft aus.
Eine ausführliche Analyse zum VR-Index mit dem Ausblick auf die erwarteten Mengen und Frachtraten in den kommenden drei/zwölf Monaten lesen Sie in der VerkehrsRundschau 13-14/2017 vom 7. April oder Abonnenten der VR im E-Paper. (cd)