Wien. In den „nächsten Wochen“ werden die Planungen am österreichischen Grenzübergang Brenner nach Italien abgeschlossen sein und damit verstärkte Kontrollen am Grenzübergang zum Nachbarland starten. Das kündigte Österreichs Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil an.
Dem Lkw-Transit will er dabei entgegenkommen, freilich nur dann, wenn dies von Schleppern nicht ausgenützt wird. Ein genaues Datum für den Start der Kontrollen wollte Doskozil nicht nennen. Dass nach dem Vorbild wie am Grenzübergang Spielfeld zu Slowenien kontrolliert wird, steht für ihn am Brenner aber ebenso wie in der Grenzregion Ungarn-Slowakei mit dem Burgenland und Niederösterreich außer Frage. Oberste Prämisse würden dabei Kontrollen und Registrierungen haben. Im Verständnis des Ministers: Man kommt dem Transportgewerbe entgegen und werde die „Lkw möglicherweise nicht so stringent prüfen“, so der Minister. „Doch gilt dies nur, wenn die Lkw nicht zum Schlepper-Modell folgen“.
Hohe Belastungen für Italien-Verkehre
Italienische Transportunternehmen rechnen wegen der Wiedereinführung von Kontrollen am Brenner mit hohen Verzögerungen und finanziellen Belastungen. Von zusätzlichen Kosten für Fahrzeuge und Personal in Höhe von 170 Millionen Euro geht der Frächterverband Conftrasporto-Confcommercio aus. Zwischen Italien und Österreich werden per Lkw Waren im Wert von 140 Milliarden Euro befördert. Der Wert der Transportdienstleistungen zwischen Italien und Österreich wird vom Verband auf 5,6 Milliarden Euro pro Jahr beziffert. 4,7 Millionen Lkw passieren jährlich die italienisch-österreichischen Grenzen. (mf)