Hattersheim/Frankfurt am Main. Der Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) und der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) haben sich erneut kritisch zur Ausweitung der Lkw-Maut auf alle rund 52.000 Kilometer Bundesfernstraßen geäußert. Die AMÖ sieht dies als ersten Schritt einer massiven Kostensteigerung. „Diese Mehrkosten gehen ganz überwiegend zu Lasten der deutschen Verkehrswirtschaft“, betonte AMÖ-Geschäftsführer Dierk Hochgesang.
Bislang hätten ausländische Verkehrsunternehmen durch ihre hohe Transitleistung durch Deutschland einen spürbaren Anteil der Maut getragen. Diese Verkehre laufen jedoch überwiegend auf Autobahnen. Das Bundesstraßennetz werde hingegen überwiegend von deutschen Unternehmen, nicht zuletzt für die „letzte Meile“ zum Zielort genutzt. „Wir gehen deswegen davon aus, dass sich die Mautkosten für die deutsche Verkehrswirtschaft mindestens verdoppeln. Wie die Bundesregierung davon ausgehen kann, dass diese Mehrbelastung in Milliardenhöhe keine Auswirkung auf die Preise haben wird, bleibt ihr Geheimnis“, sagte Hochgesang weiter.
Zusatzeinnahmen von bis zu zwei Milliarden Euro pro Jahr
Unterdessen wies der BLG darauf hin, dass die Bundesregierung durch die Mautausweitung laut dem entsprechenden Gesetzentwurf mit Zusatzeinnahmen in Höhe von bis zu 2 Millarden Euro pro Jahr für die Bundeskasse rechnet. Bisher hätten die jährlichen Mauteinnahmen 4,7 Milliarden Euro betragen. Verständlicherweise könnten Kostensteigerungen in solchen Dimensionen von den Transportunternehmen und Speditionen „keinesfalls mal eben so aus der Portokasse“ bezahlt werden, bezieht der BGL Stellung.
Künftig müssen Transport- und Speditionsunternehmen, die mit Fahrzeugen ab 7,5 Tonnen unterwegs sind, auf allen Bundesstraßen Lkw-Maut bezahlen. (sno)