Brüssel. Führende Verbände der europäischen Transport- und Hafenwirtschaft haben die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten zu mehr politischer Tatkraft bei der Integration der Häfen in das europäische Verkehrssystem aufgerufen. Die Häfen könnten einen wesentlich größeren Beitrag zur Entlastung des Güterverkehrs innerhalb der EU leisten, wenn das regulatorische Umfeld für den Seeverkehr zwischen den Mitgliedsstaaten verbessert werde, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die am Montag in Brüssel veröffentlicht wurde. Unterschrieben haben die Erklärung die Organisationen Clecat, Ecasba, ECSA, ESPO, Feport, Interferry und World Shipping Council.
Als wichtiges Hindernis für den innereuropäischen Seeverkehr bezeichnen die Verbände, dass jede Fracht, die die 12-Meilen-Zone der EU auch nur vorübergehend verlässt, ihren innergemeinschaftlichen Status verliert. In den Mitgliedsstaaten gebe es noch immer große Widerstände gegen den Aufbau eine „Binnenmarktes ohne Grenzen für den Seeverkehr“. Viele Mitgliedsstaaten würden ihre Verpflichtung, die Abfertigung von Seefracht ab 1. Juni zu vereinfachen, nicht erfüllen. Ein Datenaustausch zwischen den Mitgliedsstaaten werde noch immer durch eine fehlende Harmonisierung der Standards behindert. Dieses Problem müsse auch bei der Entwicklung der europäischen Digitalwirtschaft berücksichtigt werden. Die Kommission will ihre Vorstellungen für einen „digitalen Binnenmarkt“ am Mittwoch vorlegen. (tw)