Oberhaching. Der US-Bundesstaat Indiana will magnetischen Zement testen, mit dem E-Fahrzeuge während der Fahrt geladen werden könnten. Das berichtet heise.de. Der Zement kommt vom Oberhachinger Start-up Magment. In Indiana soll das Material zunächst im Labor getestet und daraus anschließend einen 400 Meter langer Straßenabschnitt gebaut werden. Darauf sollen schwere E-Trucks mit mehr als 200 Kilowatt laden können.
Läuft das Projekt erfolgreich, will Indiana einen Teil des öffentlichen Interstate-Highways mit dem Ladesystem ausstatten. Der Zement aus Oberhaching ersetzt keine kompletten Magnetspulen, sondern nur deren Kerne aus weichmagnetischem Ferrit, die das Magnetfeld formen und verstärken. Diese Ferrite bestehen in der Regel aus spröder Keramik und sind mechanisch entsprechend wenig belastbar. Um die Spulen robuster zu machen, mischt Magment zermahlene Ferrit-Kerne aus Recycling-Material in einen Zement, in den dann Kupferspulen und -Kabel eingegossen werden.
Projekt auch für PKW anwendbar
Bisher ist das 2015 gegründete Unternehmen laut heise.de vor allem im Bereich der Logistik tätig. Für das „dynamische“ Laden, also während der Fahrt, gibt es derzeit Pilotprojekte mit Flurförderzeugen. Das Prinzip funktioniere grundsätzlich auch bei Autos, sagt Produktmanager Jonas Friedel. „Aber da sehe ich den Anwendungsfall weiter in der Zukunft. Bei der Logistik bringen kürzere Ladepausen deutlich mehr.“ (ms)