Atlanta. Die Sanierung seiner Betriebsrenten hat ein großes Loch in die Kasse des US-Paketdienstes UPS gerissen. Im dritten Quartal verbuchte der Rivale der Deutschen Post eine Sonderbelastung von 559 Millionen Dollar (rund 428 Millionen Euro). Dadurch halbierte sich der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf unter dem Strich 469 Millionen Dollar (359 Millionen Euro). Ohne die Pensionslast wäre der Gewinn nahezu stabil geblieben, teilte UPS am Dienstag in Atlanta mit.
Auch im Tagesgeschäft ruckelte es. Viele Kunden entschieden sich auf dem Heimatmarkt für billigere Versandformen. Die Erlöse im internationalen Paketversand und im Frachtgeschäft gingen zurück. Dadurch sank der Konzernumsatz um ein Prozent auf 13,1 Milliarden Dollar (etwa 10 Milliarden Euro).
Am Gewinnziel fürs Gesamtjahr wollte die Konzernführung um Scott Davis indes prinzipiell nicht weiter rütteln. UPS hatte im Juli seine Prognose wegen der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten auf 4,50 bis 4,70 Dollar je Aktie gesenkt. Allerdings grenzte die UPS-Führung die Spanne gut zwei Monate vor dem Ende des Jahres auf 4,55 bis 4,65 Dollar ein.
Eigentlich hatte UPS 5,00 Dollar die Aktie verdienen wollen. Doch das Unternehmen hatte zur Jahresmitte eine steigende Unsicherheit in den Vereinigten Staaten, eine anhaltende Schwäche bei den asiatischen Exporten und die Schuldenkrise in Europa zu spüren bekommen. (dpa/bw)