Brüssel. Die EU-Kommission sieht in der geplanten Übernahme des niederländischen Paketzustellers TNT durch den US-Konkurrenten UPS den Wettbewerb im europäischen Expresszustellerdienst gefährdet. In einer so genannten „Mitteilung der Beschwerdepunkte“ („Statement of Objections“, SO), die die EU-Kommission an TNT und UPS verschickt hat, listet die EU-Behörde entsprechende Bedenken auf.
TNT und UPS bestätigen den Erhalt der SO in einer gemeinsamen Erklärung. Über den genauen Inhalt geben die Unternehmen jedoch mit Hinweis auf das laufende Verfahren und die Vertraulichkeit des Schreibens keine Auskünfte. Allerdings kündigen TNT und UPS an, in den kommenden Wochen Stellungnahme zu den Beschwerdepunkten der EU-Kommission zu nehmen. Ein SO sei ein übliches Schreiben in Übernahmeverfahren und keine Ablehnung der Fusionsabsichten. TNT und UPS wollten an ihren Plänen festhalten, wie ein TNT-Sprecher gegenüber der Verkehrsrundschau sagte.
Die EU-Kommission ihrerseits gibt keine Auskünfte zu ihrem Schreiben. Eine Sprecherin von Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia will sogar die Versendung des SO auf Anfrage nicht bestätigen. Im März hatte UPS bekannt gegeben, den derzeitigen Marktkonkurrenten TNT für 5,2 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Durch diese Übernahme würde UPS europa- und weltweit zum Marktführer für Expresspaketzustellung. Große Konkurrenten sind noch die deutsche DHL und das US-Unternehmen Fedex. (kw)