Rente mit 63: ... und weg sind sie

S chauen Sie Ihren Mitarbeitern tief in die Augen. Oder besser in die Personalpapiere. Sollte einer mit Jahrgang 1951, 1952 oder 1953 dabei sein, überlegen Sie, wie Sie ihn ersetzen können. Denn die Wahrscheinlichkeit ist nicht allzu gering, dass er zu den 12.000 gehört, die einen Antrag auf Rente mit 63 gestellt haben - oder er das demnächst tun wird. Ab 1. Juli 2014 könnte es passieren, dass der Mitarbeiter, auf den Sie eigentlich noch einige Jahre meinten zählen zu können, plötzlich weg ist Richtung Rentnerdasein. Die Bundesregierung rechnet immerhin mit 50.000 zusätzlichen Frührentnern. Diskutiert wird im Übrigen bereits die Teilrente mit 60. Also heißt es auch hier, die Situation zu beobachten und seine Mitarbeiter alterstechnisch abzuklopfen, um frühzeitig reagieren und sich nach Ersatz umsehen zu können. Ach so, das mit dem "Ersetzen" wird nicht so einfach sein. Denn Fachkräfte sind in vielen Bereichen bereits Mangelware. Das ist auch bei der Politik angekommen, wie sie anhand der zahlreichen Initiativen zur Fachkräftesicherung und -gewinnung dokumentiert. Kopfschütteln bei Unternehmern Deshalb verursacht die Aktion Rente mit 63 bei vielen Unternehmern mehr als nur Kopfschütteln. Auf der einen Seite entlässt man gezielt Fachkräfte in den Ruhestand, auf der anderen Seite wirbt die Regierung mit großen Aufrufen um Fachkräfte - auch im Ausland. Deutschland revanchiert sich hier übrigens: Immer mehr Rentenzahlungen fließen ins Ausland, nicht nur an Rückwanderer, sondern auch verstärkt an deutsche Rentner, die - künftig ab 63 oder 60 - lieber in der Schweiz oder den USA Arbeit gegen Hobby tauschen.

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