Berlin. In der Bevölkerung setzt sich zunehmend die Überzeugung durch, dass in Deutschland in den letzten Jahren zu wenig in die Verkehrsinfrastruktur investiert worden ist. Zwei Drittel halten die Investitionen für unzureichend, nur 18 Prozent empfinden diese als ausreichend. Dies geht aus einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB) hervor. Demenentsprechend wird der Zustand der Verkehrsinfrastruktur heute kritischer beurteilt als früher. Aktuell hält jeder Zweite den Zustand des Straßen- und Schienennetzes für unzureichend, lediglich 44 Prozent attestieren der Verkehrsinfrastruktur, in einem (sehr) guten Zustand zu sein.
In der Vergangenheit fiel das Urteil deutlich positiver aus: 2013 hielten 57 Prozent den Zustand in Deutschland für gut, 2011 59 Prozent. Gleichzeitig wächst die Überzeugung, dass es für eine Verbesserung des Zustands nicht mehr ausreicht, die bestehende Infrastruktur zu pflegen und zu reparieren, sondern dass größere Investitionen notwendig sind.
Mittlerweile hält gut jeder Zweite größere Maßnahmen für unbedingt notwendig – 2011 und 2013 war es jeweils nur rund jeder Dritte. Zurückhaltend wird eine stärkere Einbindung privater Partner und privaten Kapitals (ÖPP) in den Ausbau der Infrastruktur bewertet. Lediglich jeder Vierte hält dies für eine gute Idee, knapp jeder Zweite äußert demgegenüber Bedenken. Befragt wurden 1430 Menschen ab 16 Jahre im Zeitraum von 28. März bis 10. April.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte am Donnerstag auf dem Tag der Bauindustrie seine Ansicht bekräftigt, Investitionen im Rahmen von Öffentlich-Privaten-Partnerschaften (ÖPP) würden einen Schub für die Baubranche und die Infrastruktur bringen. Es geht um Investitionen von rund 14 Milliarden Euro für den Bau von rund 600 Autobahnkilometern sowie für den Erhalt und Betrieb von Straßen. (jök)