Berlin. Der Logistikdienstleister Wincanton plant im Raum Berlin seine eigenen Stückgutaktivitäten aufzugeben. Das bestätigt ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage der VerkehrsRundschau. Angedacht ist, dass ab März die Spedition Kunzendorf in Berlin die eingehenden Stückgutverkehre des Logistikunternehmens im Raum Berlin verteilen wird, sagte Kunzendorf-Geschäftsführer Olaf Bienek Pikant: Kunzendorf ist Partner der mittelständischen Stückgutkooperation 24 Plus und damit direkter Wettbewerber der ILN Kooperation. Erst vor einem Jahr hatte Wincanton bekannt gegeben, im Stückgutbereich mit ILN zu kooperieren.
Am Standort Berlin beschäftigt Wincanton derzeit insgesamt rund 100 Mitarbeiter. Wie viele Mitarbeiter von dem Umbau betroffen seien, sagte der Sprecher nicht. Nur so viel: das Stückgutgeschäft habe unternehmensweit im letzten Jahr rund 30 Prozent Umsatzanteil gehabt, die Kontraktlogistik und intermodalen Aktivitäten rund 70 Prozent. Ob es zu einem Arbeitsplatzabbau kommt ist noch völlig offen, betonte er. Entsprechende Gespräche mit dem Betriebsrat seien soeben aufgenommen. Fest stehe aber, so der Sprecher, dass Wincanton in Berlin seine Kontraktlogistik- und FTL/LTL-Aktivitäten weiter fortführen wird.
Der Rückzug aus Berlin bedeute nicht, betonte der Sprecher, dass sich Wincanton aus dem innerdeutschen Stückgutgeschäft zurückziehen wird. Das Logistikunternehmen stelle nur, wie bereits im letzten Jahr kommuniziert, an einzelnen Standorten Deutschlands eigene Aktivitäten auf den Prüfstand. Fallweise entscheide sich das Unternehmen dann für die gezielte Kooperation mit Partnern. In Köln und Bremen seien deshalb im letzten Jahr die Stückgutaktivitäten an Kooperationspartner übergeben worden und im Raum Berlin an die Spedition Kunzendorf in Berlin. Ob an weiteren Standorten im deutschen Stückgutgeschäft ähnliche Überlegungen anstehen, sagte der Wincanton-Sprecher nicht. (eh)