San Francisco. Der Fahrdienstvermittler Uber versucht, sein Geschäftsmodell auf die Logistikbranche auszuweiten. In den USA können jetzt über eine neue App Frachtaufträge an Lkw-Fahrer vermittelt werden. In der App ist zu sehen, zwischen welchen Städten welche Güter transportiert werden müssen – und was ein Fahrer dabei verdienen wird, wie Uber in einem Blogeintrag erklärte.
Der Fahrdienstvermittler hatte den Vorstoß ins Frachtgeschäft bereits seit einiger Zeit in Aussicht gestellt und den neuen Service zunächst monatelang in kleinem Rahmen getestet. Mit mehr als drei Millionen Lastwagen-Fahrern in den USA, von denen viele unabhängig sind, ist der Frachtbereich ein großer Markt. Uber will bei den Fahrern unter anderem mit schnellerer Bezahlung für die Aufträge punkten.
Entwicklung von Roboter-Lkw vorerst auf Eis
Im vergangenen Jahr kaufte Uber Start-up Otto, das auf Technik für selbstfahrende Lastwagen spezialisiert ist. Der Kauf wurde damals als weiterer Beleg für die Logistik-Pläne von Uber gesehen. Mit dem 680 Millionen Dollar teuren Zukauf holte sich das Unternehmen aber ein akutes Problem ins Haus. Otto-Mitgründer Anthony Levandowski wird von der Google-Schwesterfirma Waymo vorgeworfen, vor seinem Abgang bei dem Internetkonzern vertrauliche Informationen zu Roboterwagen-Technologie mitgenommen zu haben. Die Waymo-Klage gefährdet das gesamte Roboterwagen-Programm von Uber. Die Entwicklung der selbstfahrenden Lastwagen wurde laut Medienberichten vorerst zurückgestellt. (dpa)